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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 129
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0131
In seinem Entschuldigungsbrief vom 8. Februar sagte Katz. daß es ihm „große
Freude bereitet hätte, beim Feste zugegen zu sein " und einen alten treuen Freund
„wiedersehen zu dürfen", daß er aber „in letzter Zeit etwas leidend war und die
Reise ihn ermüden würde". Er fügte jedoch hinzu, daß es ihn freuen wird, sich im
Frühjahr einmal mit der Eisenbahn zu ihm nach Maulburg begeben zu können.
Indem er ihm dann zum Geburtstag seine aufrichtigsten Glückwünsche entbot,
setzte er folgende Hoffnungen hinzu:

„Mögen Sie noch, lieber Freund, auf viele Jahre hinaus sich guter Gesundheit
erfreuen und noch viel Schönes und Künstlerisches schaffen, das wie Ihr wunderbares
Buch .Madlee' und vieles andere von Ihnen, in den Seelen kommender
Geschlechter des alemannischen Volkes sicher auf lange Zeiten hinaus lebendig
bleiben wird.

Sollten Sie einmal nach Basel kommen, wäre es Ihnen dann vielleicht möglich,
von dorten Ihre Reise bis Mülhausen fortzusetzen (20 Minuten Bahnfahrt von
Basel aus). Man braucht jetzt auch keinen Reisepaß mehr. Nur noch Identitätskarte
. Es würde sowohl mich als auch meine Frau wirklich freuen. Sie einmal bei uns
zu Gast zu haben.

Für heute aber empfangen Sie alle unsere herzlichsten Glückwünsche und Grüße.

In aller Freundschaft
Nathan Katz

NB: Ich habe kürzlich meinen Verleger (Alsatia-Colmar) gebeten. Ihnen ein
Exemplar meines Gedichtbuches .0 loos da Rüef dur d'Gärte' zuzusenden. -
Vielleicht werden Sie es erhalten haben."

Das erwähnte Gedichtbuch ist Burte einige Tage später zugegangen. Sein Dankbrief
vom 17. März 1959 war voller Komplimente: Er bringt darin seine spontane
Freude am Erfolg des Freundes zum Ausdruck, aber auch die Genugtuung, mit
guten Ratschlägen selbst dazu beigetragen zu haben. Vor allem ist er darauf stolz,
daß die Stimme des linksrheinischen verwandten Volksstamms wieder selbstbewußt
erschallt:

Maulburg, den 17. März 1959
Lieber Nathan Katz.

Ich habe Ihr wunderschönes, prächtig gedrucktes und illustriertes Buch: „O
loos da Rüef dur d'Gärte" in großer Freude erhalten und gelesen. Mit einem
Schlage sind Sie nun der alemannische Dichter des Elsasses geworden: Es war
aber auch hohe Zeit, daß die eigentliche Stimme des Volkes durch einen begabten
Mann wieder Laut gibt. Das Tragische, vor allem das Makabre, scheint Ihnen
besonders zu liegen. Aber es ist ja eine Wahrheit, daß das eigentliche Volkslied
gerne um den Tod und seine Erscheinung kreist. So tut Ihr Genius.

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