http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0135
Grundlagen sowie auf ihrem gemeinsamen Glauben an das Schöne und das Edle
fußte, reichten sie sich nach langjähriger Trennung bei der allgemeinen internationalen
Aufhellung wieder die Hand. Herz und Verstand haben dabei wieder einmal
über Haß und Niedertracht gesiegt. Die erfreuliche Aussöhnung fiel diesen beiden
großmütigen Menschen umso leichter, als der eine ein guter, bußfertiger Christ
war und der andere ein sehr toleranter, mit einer Katholikin verheirateter aufgeklärter
Jude, der ob seiner vorbildlichen Duldsamkeit an Lessings Nathan den
Weisen erinnert.
Wie dem auch sei. es gibt in unserem jüdisch-christlichen Glauben nur einen
Gott, einen andern dürfen wir ja nicht lieben. Und wenn es einen Himmel gibt, so
hocken die beiden alten Freunde, der Markgräfler Hermann Burte und der Sund-
gauer Nathan Katz. sicherlich dort, in einer stillen Ecke des deutschsprachigen
Bereichs, vertraulich beisammen. Worüber werden sie wohl sprechen?... höchstwahrscheinlich
über alemannische Mundartdichtung!... und in welcher Sprache'?...
bestimmt auf alemannisch!
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Cahier Nathan Kau Nr. I, Ensisheim 1987. S. 16
Abb. 2: Foto F. Reinert. Lörrach (in: Hermann Burte 100 Jahre, Offenburg 1978)
(Die Originale von Abb. 1 und 2 befinden sich im Burte-Archiv in Maulburg.)
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