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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 144
(PDF, 36 MB)
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Für die weitere Entwicklung war der Umzug Paul Lutrams von Eningen, dem
Urahn E. F. von Leutrums, im Jahr 1436 von Esslingen nach Pforzheim entscheidend
. Bereits 1437 dort zum Schultheiß bestellt, heiratete er 1440 Anna von
Baden, die verwitwete Schwester des Markgrafen Jacob L, wobei der Familie
durch ihre Mitgift nicht nur ein bedeutender Güterzuwachs entstand, sondern letztlich
auch die enge Beziehung mit dem Haus Baden begründet wurde. Seither
dienten ihre männlichen Mitglieder in den ersten Hof-, Zivil- und Militärstellen
dem regierenden Haus, wovon 300 Jahre bzw. acht Generationen später auch über
30 Lebensjahre des E. F. von Leutrum geprägt sein sollten.

Die Jugend- und Studienzeit

Kenntnisse über das frühe Leben E. F. von Leutrums liegen bisher nur fragmentarisch
vor: im wesentlichen sind sie überliefert durch seine mit „Kurtze Glau-
bens-Bekenntnus. Lebens-Wandel und Personalia" überschriebene. im Jahr 1750
eigenhändig verfaßte Vita, die bei seiner Beerdigung „nach gehaltener Leichen-
Sermon öffentlich abzulesen " war .55

Er wurde am 17. Juni 1690 im Stadthaus seiner Großeltern mütterlicherseits, in
der Münzgasse 7 in Tübingen.61 als zweiter Sohn des markgräflich baden-durla-
chischen Geheimen Rates und eines der ersten Träger des 1715 gestifteten Fideli-
tas-Ordens Ernst Ludwig Leutrum von Eningen und der Friederike Juliane von
Stockheim geboren. Wo er seine Kindheit verbrachte, ist unbekannt. Von seinen
Eltern im christlichen Sinn erzogen und nach Ausbildung durch verschiedene
Hauslehrer besuchte er Schulen in Neuchätel. Lausanne und Genf, wo er Philosophie
und Geometrie studierte, insbesondere aber die französische Sprache erlernte.

Nach Beendigung seiner Studien im Ausland "' kehrte er nach Hause zurück, um
sich am 30. März 1708 an der Universität Tübingen immatrikulieren zu lassen,
und mit ihm -nomen est omen- am selben Tag ein Johannes Eberhardus Fridericus
a Wallbronn, dessen Zusammenhang mit E. F. von Leutrums Nachfolger als Landvogt
aber nicht bekannt ist. Während seiner Studienzeit betreute ihn seine Tante.
Frfr. Sophia Maria von Hohenfeld: wahrscheinlich wohnte er auch bei ihr in
seinem Geburtshaus nahe der Alten Universität. Leider macht E. F. von Leutrum
selbst keine Angaben zu seinen Studieninhalten, noch ist sein Studiengang in der
Universität Tübingen dokumentiert. Sl Aus seiner Vita ist nur bekannt, daß er
nebenbei „auch allerhand Exercitia im Reuten, Tantzen, Fechten getrieben". Aus
seiner späteren Verwendung am Karlsruher Hof bzw. seiner Tätigkeit als Landvogt
ist aber zu schließen, daß er hier nicht nur höfische Umgangsformen erlernte,
sondern auch in der theoretischen Wirtschaftslehre seiner Zeit, den Kameralwis-
senschaften, ausgebildet wurde, wie er in der „Leutrumschen Handschrift" 9)
eindeutig vermuten läßt mit der dafür typischen Gegenüberstellung von Einnahmen
und Ausgaben zur Ermittlung des Überschusses bzw. zur Kontrolle der Haushaltsführung
der Geistlichen Verwaltung und der Burgvogtei Rötteln. Damit ist

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