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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 210
(PDF, 36 MB)
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hat. Ich darf in diesen Dank auch alle Anwesenden und Freunde einschließen, die
nicht nachgelassen haben, mir dabei ihre Unterstützung und ihr Vertrauen
entgegenzubringen.

Ich möchte in diesem feierlichen Augenblick meiner Eltem gedenken. Trotz der
Schwierigkeiten während des Krieges haben mir meine Eltern den Sinn für unsere
humanistischen Ideale eingepflanzt und durch die Ausbildung im Schweizer Internat
die Sprache und die Welt Goethes vermittelt. Später hatte ich das Glück, die Vorlesungen
von Robert Minder. Schüler Albert Schweitzers, Professor am College de
France und Hebel-Preisträger, besuchen zu können. Er ermunterte mich nachdrücklich
, als Elsässerin mich der Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen zu
widmen und den Dialog zwischen romanischer und germanischer Welt zu fördern.

Es ist eine begeisternde Aufgabe. Europäer für die Völkerverständigung zu gewinnen
und zu Aposteln des Friedens zu formen und zu begeistern. Wie hieß es
doch bei Jean Monnet: „Le plus beau metier des hommes c'est d'unir les hom-
mes." Ja ich bin überzeugt, daß ein gutes Verständnis und eine aktive Kooperation
zwischen unseren zwei Völkern nicht nur eine Sicherung des Friedens zwischen
Deutschland und Frankreich darstellt, sondern daß es den Weg öffnet zu kultureller
, wissenschaftlicher und sozialer Zusammenarbeit. Das gute Einvernehmen zwischen
Deutschland und Frankreich ist der entscheidende Pfeiler der europäischen
Einigung. Beide Völker sollten auf dem Wege der Harmonisierung ihrer Interessen
ihre Kräfte bündeln. Jacques Chirac. Präsident der französischen Republik,
schrieb neulich: „Deutsche und Franzosen haben in entscheidender Weise zum
Frieden und zur Einheit Europas beigetragen. Während Europa heute die ehrgeizigste
Erweiterung in Angriff nimmt, ist es erneut die Union unserer beiden Länder
- und sie alleine - die die Festsetzung des europäischen Aufbaus über seine
politische und institutionelle Stärkung möglich macht."

Vergessen wir nie, daß Fanatismus und Nationalismus ansteckend sind, wie uns
Präsident Pierre Pflimlin kürzlich ins Gedächtnis gerufen hat. Das böse Beispiel
Balkan sollte es uns erneut vor Augen führen. Seien wir überaus aufmerksam, und
laßt uns, jeder an seinem Platze, daran arbeiten, die Einigung Europas - die auf der
notwendigen Freundschaft von Deutschland und Frankreich beruht - voranzubringen
, um den späteren Generationen ein Europa der gegenseitigen Achtung und der
Menschenwürde zu hinterlassen.

Sehr geehrter Herr Präsident des Hebelbundes. Ihre Worte der Laudatio haben
mich sehr berührt. Seien Sie versichert, daß ich als überzeugte Europäerin, im Sinne
von J.P. Hebel, fortfahren werde. Menschen zusammenzuführen und mit Entschlossenheit
und Beharrlichkeit dieses humanistische und humanitäre Europa mitzuge-
stalten. Denn wie schon der unvergessene luxemburgische Ministerpräsident Joseph
Bech vor 40 Jahren sagte: ..Vieles ist schon geschaffen, alles bleibt zu tun."

Ihnen allen, liebe Freunde des Hebelbundes, danke ich von ganzem Herzen. Dieser
Abend wird mir weiterhin eine unvergeßliche Ermutigung sein, auf dem Wege
nach Europa voranzuschreiten.

Ich danke Ihnen.

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