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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 157
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0159
Rötteln in der Leutrum'schen Handschrift von 1739

Gerhard Moehring

Ernst Friedrich von Leutrum, Landvogt im Oberamt Rötteln von 1717 bis 1748,
verfaßte 1739 eine erste Gesamtbeschreibung des Oberamts. Daraus folgt eine z.T.
wörtliche, z.T. zusammengefaßte Beschreibung von Rötteln: (gemeint ist Rötteln
Chilf) „Wie schon oben gedacht residierte uralters das Ober- und Spezialat-Amt
nebst anderen Bedienten allhier, vormalen auch die Landschaft ehedessen zusammen
. Die meisten Gebäude aber wurden in vorigen verderblichen Kriegszeiten
ruiniert und abgebrannt und blieben nebst der Kirch, dem Pfarr- und Schulhaus
nur noch wenige Bürgerhäuser übrig.

Kirchliche Rechtsangelegenheiten (jurisdictio Ecclesiastica). Die Collatur -
Kirch und Kirchensatz - samt allen andern kirchlichen Gefällen und Einkünften
gehören frey und allein dem Markgraf, als Herren von Rötteln, unter dieser Kirch
und Pfarrei stehen als Filialen der Ort Tumringen, Haagen nebst dem Röttier
Weiler und gehen deren Einwohner dahier in die Kirche und die Kinder in die
Schule."

Auf den folgenden acht Seiten wird die Regelung der Pfarrbesoldung beschrieben
, die sich aus zahlreichen Abgaben der Güter der Vogtei ergibt. Gleiches
gilt auch für die Besoldung des Schulmeisters und des Sigristen (vgl. auch Abschnitt
„Pfründen des Landkapitel Rötteln"). u.a. schreibt Leutrum: „Ehedessen
war dieses Haus das Landschaftshaus, welches nach dem Brand von 1676 stehen
geblieben, und da das Pfarrhaus verbrannt, zum Pfarrhaus gewidmet worden. (Es)
stehet einerseits an der Hochstad (am Hochgestade), wo ehedessen das Amtshaus
gestanden, welcher Platz anjetzo dem Pfarrer für 100 Gulden mit (einem) Haus
darauf zu stehen, verkauft worden. Anderseits (auf der andern Seite) an die (zur)
Landstraße und an die Reben - der Kirchler genannt - wo das alte Pfarrhaus
gestanden ist..."

„Die Kirche, von gutem Stand (in gutem Zustand) und ein ansehnlich Gebäude
wird, wie schon gemeldet, von früherer kirchlicher Verwaltung in Ehre erhalten,
ist erbaut von Markgraf Rudolph dem Dritten, als er auf dem Schloß zu Rötteln
residierte. Über der Kirchtüre ist folgende Inscription in Stein gehauen zu lesen:
Ich Marggraff Rudolph macht die Küchen in dem Jahr, da man zahlt von Gottes
Geburt vierzehn Hundert und ein Jahr.

Wo dann dieser Herr Markgraf nebst seiner Frau Gemahlin auch darinnen begraben
liegen und in dem Umgang dieser fürstlichen Gruft in Lebensgröße in
Stein eingehauen und in Mönchskutte, auch Nonnenkleider gekleidet, zu sehen
sind. Und diese Kirch (ist) zu wunderbarer Zierde (her)gerichtet.

Wie oben schon erwähnt hat dieser Markgraf das Röttelsche Capitel mit 3 Altären
gestiftet ... der eine Altar war neben dem Stein am Eingang der Gruft, der andere

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