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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 236
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0238
Das Röttier Pfarrhaus - schöner als je zuvor

Ein wertvoller Beitrag der staatlichen Denkmalpflege
(Aus: „ Unser Lörrach " 1970)
Pfarrer Ludwig Eisinger

Nachdem 1968/69 mit Hilfe der staatlichen Denkmalpflege das älteste Haus in
Rötteln, das Böhringer'sche Staffelgiebelhaus wieder ein ansehnliches Äußeres
erhalten hat, wurde 1970 nun auch das Röttier Pfarrhaus mit einem Kostenaufwand
von 74.000 DM gründlich überholt und gleichzeitig zahlreiche Verbesserungen
durchgeführt. Zu den wichtigsten Arbeiten gehörten innen ein Öllagerkeller,
zwei neue Kamine, Umbau der Küche, Erneuerung der gesamten Elektroinstallati-
on, verschiedene Tapezier- und Bodenlegerarbeiten. Den Stil eines ländlichen
Pfarrhofes hat das Haus durch die Erneuerung des gesamten Putzes, neue Läden
und Fenster, eine komplette Erneuerung des Daches mit einem Teil des Dachstuhles
und dem notwendigen Außenanstrich aller zum Pfarrhof gehörigen Gebäude
erhalten. Weithin strahlt der schöne Gebäudekomplex des Chilfts um das alte
Kirchlein wieder talauf und talab.

Zum Vergleich der im Folgenden genannten Baukosten ist zu berücksichtigen,
daß z. B. für die Instandsetzung von 1903 angegebenen 2.100 Mark heute einer
Bausumme von ca. 36.000 DM entsprechen, wenn die Arbeiten heute durchgeführt
werden müßten. Damals kostete eine Maurerstunde -,48 Mark (heute 14,50).
Dagegen sind die Preise für das Material durch die technische Rationalisierung
nur um das drei- bis vierfache gestiegen.

Die Geschichte des heutigen Röttier Pfarrhauses beginnt 1741. Damals hatte
Pfarrer Eccard (1711 - 1741 in Rötteln) nach einer Genehmigung aus dem Jahre
1738 auf dem ehemaligen Gelände des Landvogtei-Amtshauses gegenüber der
Kirche hier seinen Witwensitz errichtet. Scheune, Stall und Waschhaus kamen
nach und nach hinzu. Ein Hof, ein Garten und ein Stück Reben rundeten diesen
schönen Besitz an dieser beherrschenden Lage des vorderen Wiesentals ab.

Das einstige Amtshaus war im Zuge der Belagerung des Röttier Schlosses durch
die Truppen des Marschall Crequi am 28. Januar 1678 in Flammen aufgegangen.
Dieses Schicksal teilte der ganze Chilft mit Ausnahme der Kirche und des „Landschaftshauses
", kurz darauf auch Tumringen (2. Februar) mit 28 Häusern und 22
Scheunen und am 28. Juni endlich die Burg Rötteln selbst.

Da das Pfarrhaus auf dem westlichen Nachbargrundstück ebenfalls abgebrannt
war, siedelte Pfarrer Johann Gebhard in das noch einzig stehengebliebene
Böhringer'sche Haus (mit den gestaffelten Giebeln) über. Nur langsam erholte
man sich von den schweren Wunden, die mit Zerstörung der Burg die ganze
Umgebung getroffen hatten, und da durch den neuerlichen Krieg 1696 (Pfälzer
Erbfolgekrieg) noch immer kein neues Pfarrhaus gebaut werden konnte, mußte
Pfarrer Pannifex (1688 - 1709) bei einer Basler Familie Zuflucht nehmen. Bei

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