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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 5
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0007
Ein Stadtrundgang durch Kandern

Helga Farnsworth

Cant-ara - der helle, klare Fluss, vom Blauen kommend - gab Kandern seinen
keltischen Namen. Dass die Ursprünge einer Besiedlung bis in keltische Zeiten
zurückgehen, wird angenommen. An der Mehren- und Minderkander entlang
(heute Kander und Lippisbach) entstand wohl eine erste kleine Ortschaft. 776
wurde die villa cantara erstmals in dem Codex des Klosters Lorsch durch eine
Schenkung schriftlich erwähnt. 1083 übergab Bischof Burckhard von Basel dem
neu gegründeten St. Albankloster die Kanderner Kirche, dem heiligen Clemens
geweiht, an der Stätte der jetzigen evangelischen Stadtkirche. Der alte Ortskern
steht seit 1978 unter Denkmalschutz. 1974. beinahe 1200 Jahre nach seiner ursprünglichen
Erwähnung, wurde das liebenswerte Städtchen mit den umliegenden
schönen Markgräfler Ortschaften durch die Gemeindereform zusammengeführt.
Die historischen Ortskerne der Stadtteile sind Musterbeispiele Markgräfler Dörfer.
Die so erweiterte Töpferstadt zählt heute mehr als 8 000 Einwohner. Über siebzig
Vereine tragen dazu bei. alte Traditionen und vor allem das tief verwurzelte Heimatgefühl
wach zu halten. Wie der Kanderner Dichter Karl Berner es beschrieb:

Nei, saget au, cha 's näume schöner si?
Do stoht der Blaue, do 'ne Schloß, e Chilche,
Un d'Sunne schrybt uf Schwyzerschnee
„Gotnvilche!"
Un zwische Schwyz un Schwarzwald
Glänzt der Rhi.

Fünf Straßenzüge führen durch Kandern. Dies erklärt auch die früheren regelmäßigen
großen Märkte, deren Umfang, entlang der Hauptstraße, auf dem Marktplatz
, hinunter zur Fischermühle und später auf dem Blumenplatz, man nur erahnen
kann. 1572 bereits empfing Kandern das Privileg eines - noch heute bestehenden
- Herbstmarktes zu St. Katharinen. 1756 folgte der alljährliche Frühjahrsmarkt
. Es war ein Jahrhundert, in dem es hier bereits eine Hammerschmiede, eine
Lateinschule und eine Papiermühle gab sowie das von Markgraf Georg Friedrich
1589 erbaute Jagdschloss (heute Staatliches Forstamt). Auch das jetzige Heimat-
und Keramikmuseum stammt aus dieser Zeit. Von dem folgenden Jahrhundert an
blieb Kandern von keinem Kriegsgetümmel verschont - bis hin zur Badischen
Revolution.

Der Rundgang beginnt am Knotenpunkt des Marktgeschehens, beim Verkehrsamt
. Das Gebäude war das alte Rathaus, ehe dieses 1977 einen Neubau an der
Waldeckstraße bekam. Gegenüber erstreckt sich der Marktplatz- Hier finden wir
1768 den Posamenter und späteren Vogt Carl Christian Mez mit einem einfachen

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