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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 13
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0015
Zur Geschichte der evangelischen
Stadtkirche in Kandern

Fred Wehrle

Drei Jubiläen kann die Kanderner evangelische Kirchengemeinde in diesem Jahr
feiern - 900 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in Kandern
- 280 Jahre altes Kruzifix - 175-jähriges Jubiläum der Einweihung der neuen
Stadtkirche. Dies soll zum Anlass genommen werden, hier näher auf die Geschichte
der Kirche in Kandern einzugehen.

Die Kirche im heutigen Stadtzentrum von Kandern gehört zu den ältesten Kirchenplätzen
im Markgräflerland. Da sich ihre Lage direkt am altbesiedelten Ortskern
befindet und als Kirchenpatron der heilige Clemens belegt ist, kann man
davon ausgehen. Von den merowingischen Franken wurde der heilige Clemens
sehr gerne als Kirchenpatron gewählt; dies zeigt auch die Tatsache, dass er im
Rheinland recht zahlreich vorkommt (im Kirchenbezirk Köln allein 38-mal). Bischof
Kunibert von Köln (t 663) baute diesem Heiligen in Köln eine Kirche. In
den südlicheren Gebieten sind Clemenskirchen recht selten, so in der näheren
Umgebung nur noch in Schwörstadt und Dogern am Hochrhein.

Der Basler Bischof Burkhard schenkte im Jahre 1102, also vor genau 900 Jahren
, dem von ihm im Jahre 1083 vor den Toren von Basel neugegründeten Kloster
St. Alban die Kirchen zu Lörrach. Hauingen und eben auch Kandern. Wie die
Kirche von Kandern zuvor in des Bischofs Hände gelangt war, ist leider nicht
bekannt, jedoch wird vermutet, dass es der großzügige Spender des Basler Bistums
, Kaiser Heinrich DL, war. Das Kloster bekam nun die Einnahmen von den
Reben. Äckern, Wiesen und Wäldern, die zur Kanderner Kirche gehörten, gleichzeitig
war das Kloster aber auch baupflichtig für die Kirche und für die Besoldung
der Pfarrer zuständig.

Ob schon früher, im 10. und 9. Jahrhundert, eine Kirche in Kandern bestand, ist
nicht belegt, jedoch ist bekannt, dass damals bereits die Kanderner Eisenverarbeitung
in vollem Gang war. Im 12. Jahrhundert jedoch folgen weitere urkundliche
Erwähnungen. Aus dieser ältesten Kanderner Kirchenepoche stammt möglicherweise
noch der romanische Eingangsbogen der heutigen alten Friedhofskapelle,
sonst können wir über das Aussehen dieser Kirche nur spekulieren. Dass der
Bischof von Konstanz im Jahre 1155 in Kandern ein geistliches Gericht abhielt,
zeigt uns die Bedeutung der Kanderner Kirche bereits zu diesem Zeitpunkt. Bei
Neubesetzungen der Kanderner Pfarrstelle musste das Basler Kloster St. Alban
dem Konstanzer Bischof jeweils den neuen Geistlichen präsentieren, der dann von
dort auch eingesetzt wurde. In Konstanzer Akten ist in den Jahren 1454 und 1458
dann auch jeweils die „Pfarrkirche St. Clement" genannt. Dass der heilige Clemens
auch der Schutzpatron der Bergleute ist. mag für Kandern kein Zufall sein.
Als Nebenpatronin wird im Jahr 1571 Catharina genannt; es handelt sich hierbei

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