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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 29
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0031
11. Juni endlich kam der Orgelbauer mit der Orgel hierher; während der Zeit des
Aufbaus logierte er mit freier Kost im hiesigen Maienwirtshaus bei Sattler Christoph
Roth. Zur Einweihung am 26. August war dann zwar die größtenteils aus
Eichenholz gefertigte Orgel bis auf drei Register eingebaut und spielfertig, aber
erst am 19. September wurde vom Bezirksamt geschrieben, dass die neue Orgel
fertig sei. Am 8. u. 9. Oktober fand die Prüfung durch verschiedene Organisten.
Musiklehrer sowie Schullehrer aus der näheren Umgebung statt. Pfarrer Irion
schreibt dann auch in seinem Abschlussbericht: „das ganze Werk empfiehlt sich
überhaupt durch seine Stärke und durch den angenehmen Ton, besonders lieblich
ist der Ton des Solicionals nach der Gambe, welche öfters den vorzüglichsten
Meistern nicht so gut gelingen. Dieses Werk macht seinem Meister alle Ehre,
indem man seinen Reiß. Geschicklichkeit und Redlichkeit in demselben allenthalben
findet, weshalb er überall empfohlen zu werden verdient." Merklin erhielt
sogar noch eine Sondervergütung von 76 Gulden für freiwillig geleistete, besonders
schöne Verzierungsarbeiten an dem Werk. Weiter wird berichtet, dass dieser
Orgelbauer im ganzen Oberland sehr empfohlen werden kann, so habe er bereits
einen neuen Accord über eine ähnliche Orgel in die Kirche in Stetten bei Lörrach
geschlossen.

1865 wurde das Instrument mit seinen 21 Registern im Hauptwerk, Rückpositiv
und Pedal durch Gustav Merklin repariert, zwei Jahre später noch einmal durch
Fridolin Merklin. 1904 und 1912 erfolgten Umbauten durch Anton und Rudolf
Kiene. Im Jahre 1930 wurde die Orgel gründlich durch Josef Zimmermann aus
Basel überholt. Auch dort heißt es bei einem Gutachten des Orgelbaukommissariats
: „ Bei der nun über 100 Jahre alten Orgel handelt es sich um ein sehr interessantes
Werk, bei dessen Ausbesserung es vor allen Dingen auf die pietätvolle
Erhaltung und Restaurierung ankam. Das Werk muss als ein sehr wichtiges Instrument
bezeichnet werden, dessen Erbauer ein Meister aus der Schule der klassischen
Orgelbaumeister ist, der sich bei der Konstruktion von den Prinzipien des
Klangaufbaues der Silbermann und Zeitgenossen leiten ließ. Als besonders beachtenswert
an der Orgel muss bezeichnet werden, dass dabei noch das Rückpositiv,
das in den meisten Fällen der fabrikationsmäßigen Umbausucht des 19. Jahrhunderts
weichen musste, hier noch erhalten und wieder zum Erklingen zu bringen
war." Mittlerweile steht fest, dass es das einzige und späteste Rückpositivwerk in
ganz Baden ist, das noch mit der Originaltraktur gespielt wird. Außerdem ist die
Orgel in Kandern das größte Werk von Joseph Merklin, das erhalten geblieben ist.
Bei der letzten großen Renovation der Kirche führte die Fa. G.F. Steinmeyer,
Oettingen (Bayern), die Restaurierung der Orgel durch, während das Gehäuse von
Johannes Berger aus Bad Krozingen wieder aufpoliert wurde.

Die Glocken

Über die ältesten Glocken wurde bereits berichtet. Während der laufenden Bauarbeiten
zur neuen Kirche bat die Gemeinde um Genehmigung, eine neue Glocke

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