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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 50
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0052
Familie Kramer und die „Weserei"
Vor 125 Jahren wurden Kramers Eigentümer

Volker G. Scheer

Das Gedicht „Der Schmelzofen" versieht Johann Peter Hebel bei der Erstausgabe
mit dem Untertitel „Gspröch in der Weserey" (Gespräch in der Weserei). In
den Worterläuterungen zu seinen Gedichten in der Ausgabe von 1838 ist die
Weserei erklärt als eine Verrechnungsstelle bei den Eisenhütten und eine dabei
errichtete Weinschänke, in heutiger Sprache würden wir sagen Verwaltung (Büros
) und Kantine. Vom Eisengießen und den damit zusammenhängenden Arbeiten
und Gewerben wusste er aus seinem Heimatdorf Hausen. Spätestens zwischen
Herbst 1780 und Frühjahr 1783. als er Vikar in Hertingen war, lernte er die zum
Kanderner Bergwerk gehörende Wirtschaft kennen und wohl auch schätzen, denn
er verewigte sie im Gedicht „Das Gespenst an der Kanderner Straße" mit dem
Satz „Und wenn er meint er sey jetz bald dehei. so stoht er wieder - vor der
Weserey!"

Erstmals erwähnt wird die Weserei 1571, was sich aber auf die Verweserei,
nämlich die Verwaltung des Kanderner Bergwerks bezieht, die im heutigen Haus
Brodwolf, zuvor städtisches Altersheim und „Krankenhaus", ihren Sitz hatte. Dort
befindet sich am alten Eingang von der Haupstraße her noch ein schönes gusseisernes
badisches Wappen aus dem alten Eisenwerk. Dennoch ist interessant, dass
am Torbalken der früheren Hofeinfahrt (heute die „Hebelstube" mit Wandbildern
von Julius Kibiger zu Bergbau und Eisenverarbeitung) des Gasthauses zur Weserei
dieselbe Jahreszahl vorhanden ist.

Der Verwalter hatte stets das Recht zu wirten und genoss auch Privilegien, weil
das Bergwerk meistenteils der Herrschaft gehörte. 1769 übernimmt Faktor (Ver-

Abb. 1: Wandmalerei von Julius Kibiger

(Foto Christa Kurz, Kandern)

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