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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 80
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Abb. 4: Altes Rathaus. Die Rustizierung (früher am ganzen Bau) und die Aufw ertung durch Renaissance
-Elemente (Portikus. Konsolen-Kranzgesims, heute entfernte Fenstenerdachungen) unterschied
den Bau von den einfacheren Dorfrattschul)häusern jener Jahre.

balustergeschmückten Fensterbrüstungen des piano nobile der Apotheke. Reich
dekorierte Pilaster wie an unserer Apotheke sind allgemein eine oberitalienische
Spezialität. Aber Burckhardt wird wohl auch die fehlende Stilkorrektheit ins Auge
gestochen haben. Die gekuppelten Segmentbogenfenster, auch die Rundbogenfenster
mit den Konsolen an den äußerst dünnen Mittelpfosten sehen nicht nach
echter Renaissance aus und im Ganzen ist die Lörracher Apotheke viel feingliedri-
ger proportioniert als die echten oberitalienischen Palastfassaden. Über die klassische
Säulenordnung (von unten nach oben: dorisch/ionisch/korinthisch) setzte sich
unser Stadtbaumeister wie auch schon seine Vorbilder hinweg. Wir sind heute
gerne bereit, die Abweichungen als zeittypische schöpferische Eigen-leistungen zu
akzeptieren und den Gesamteindruck ohne Rücksicht auf „Echtheit" zu würdigen.
Der Bau ist tatsächlich ein das Stadtbild in besonderer Weise prägendes Baudenkmal
.

Meeser errichtete 1869/70 auch das Rathaus in der Wallbrunnstraße (heute Sitz
der Volkshochschule ) und ließ sich wiederum von der italienischen Renaissance
anregen (Abb 4). Von den toskanischen Palästen übernahm er die Rustikafassade,
wobei er mit einheimischem Buntsandstein auskam. (Das Obergeschoss wurde
erst später verputzt, wie z.B. die Abbildung bei A. Pfister zeigt.6 ) Wenn man
genauer hinsieht, erkennt man, welche Sorgfalt Meeser, den Florentiner Vorbildern
nacheifernd, bei der Anordnung der Quader walten ließ. Bis zum Stockwerkgesims
ist ein ausgetüftelter Wechsel von Lang- und Kurzquadern zu beobachten.

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