Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 102
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0104
junge Paar hatte schon vorher die Hochzeitsreise sorgsam vorbereitet. Sie wurde
so geplant, dass man von Freiburg aus einen Abstecher ins Wiesental machen
konnte. Der genaue Verlauf dieser Hochzeitsreise ist uns durch das erhalten gebliebene
Tagebuch des jungen Paares bekannt. Es wird in der Bodleian Library in
Oxford aufbewahrt. Professor Peter Ward Jones von der Music section hat es 1997
im Atlantis-Musikbuch-Verlag herausgegeben. Das Buch ist reich bebildert mit
den Zeichnungen, die Felix Mendelssohn und seine Frau während der Reise gemacht
haben. Doch nun lassen wir das Tagebuch selbst von der Reise sprechen,
die in Freiburg begann. „Montag den lten May, es ist herrliches Wetter. Wir
fassen beim Erwachen den Entschluß den schönen Tag zu einer Fahrt ins Höllenthal
zu benutzen. Um halb 10 ist der Wagen fertig, einige Sachen in den Reisesack
gepackt, auf den Fall, daß wir vom Steig nach Todtenau herüber reisen könnten,
und wir im Wagen. Die Sonne sticht mächtig. Wir fahren über Ebnet, durch
herrliches, wasserreiches Thal nach dem Himmelreich..." Nach einer ausgiebigen
Mittagsrast in einem Gasthaus, während der sich der Wirt französisch mit Cecile
Mendelssohn unterhält, geht die Fahrt weiter nach Lenzkirch. Dort übernachten
sie im „Gasthaus zum Rößle", das sie sehr hübsch finden, „der Wirth sehr lächerlich
." „Er zeigt uns nachdem Felix den hübschen neuen Ort gezeichnet hat seine
Strohhutfabrik, und wird ganz grimmig dabei. Seine Hüte sind sehr schön und
rivalisieren mit den italienischen. Am Nachtessen lässt er seine große Spieluhr
Walzer und Ouvertüren spielen, und dann den Mann hereinkommen, der sie gemacht
hat. Ein rechter stoffeliger Schwarzwälder der aussieht als könne er keine
drei zählen, und sich ganz stumm und steif vor uns stellt und den Wirth für sich
peroriren und schreien läßt..."

Dann aber geht die Fahrt in der noblen, zweispännigen Kutsche am anderen
Tag, „Dienstag den 2ten May", weiter. Erstmals sieht das junge Paar „die Schweizeralpen
ganz deutlich und vor uns die Wildnuß des Schwarzwaldes". Sie fahren
an den Schluchsee, „woran ein einsames Gasthaus liegt, das nach Mordgeschich-

102


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0104