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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 103
(PDF, 32 MB)
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ten aussieht", und kommen schließlich über „einen hohen Berg" nach St. Blasien.
Hier sind sie erstaunt, als sie den Dom mit seiner runden Kuppel sehen. Sie essen
dort zu Mittag. Dann geht die Fahrt weiter ..durch das schöne Bernauer Thal, über
die Wasserscheide. Die Bäche haben von da an (bergab) eine ganz andere, viel
hellere Farbe. - Die Holzwägen, die uns eine halbe Stunde aufhalten. Dann der
Wagen mit dem groben Kerl. Darüber wirds Abend, wir kommen spät an die
Wiese und fahren noch hinauf nach Todtenau. in das Gasthaus zum Ochsen.
Niedriggetäfeltes Stübchen, und was zu erwarten war nach einigen Minuten Heimsuchung
der schwarzen Cavaliere..." Nun also sind sie im Wiesental angelangt und
im alten „Ochsen" abgestiegen. Dieser ist einige Jahre später, beim großen Stadtbrand
am 19. Juli 1876. ein Raub der Flammen geworden. Mit den „schwarzen
Cavalieren" sind die Wanzen gemeint, die in jener Zeit noch fast in jedem Gasthaus
anzutreffen waren. In einem Brief an seinen Freund Eduard Devrient. den er
vom Wiesental aus schrieb, findet sich eine Zeichnung von Todtnau.

Abb. 3: Teilansicht von Todtnau

Nach der wegen des Besuches der „schwarzen Cavaliere" etwas unruhigen
Nacht bricht der nächste Reisetag an. Cecile schreibt ins Tagebuch: Mittwoch den
3ten May. „Felix geht früh nach dem Wasserfall der Wiese, und sieht eine Proces-
sion mit an." Der junge Bräutigam hat also den Weg vom „Ochsen" zum einige
Kilometer entfernten „Todtnauer Wasserfall" nicht gescheut. Die „Procession".
die er sah, muss die zum Bittag vor Christi Himmelfahrt gewesen sein, denn dieser
Feiertag fiel 1837 auf den 4. Mai.

Dann geht die Fahrt talabwärts weiter. „Wir reisen unter einem Schwärm von
Todtnauer Chnabe ab." Das ist eine Anspielung auf Hebels Gedicht „Die Wiese",
das so beginnt: „Wo der Dengele-Geist in mitternächtige Stunde uffem silberne
Gschirr si goldeni Sägese denglet (Todtnau's Chnabe wüsse's wohl) am waldige
Feldberg..." Doch lesen wir weiter: „Es regnet sanft und wir können die schöne
Lage des Dorfes nicht genau sehen. Das Thal bis nach Schönau ist eng und wild,
dort wird es anmuthiger. Schönau gefällt mit so gut. Wir fahren dann durch

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