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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 157
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0159
kenlouis". welcher vom Kaiser mit der Sicherung der westlichen Grenzlande und
der militärischen Leitung beauftragt wurde. Um den Kriegsschauplatz vom eigenen
Land fernzuhalten, belagerte der Markgraf mit seinen Truppen zunächst die
französische Festung Landau. Noch während der Belagerung erreichte den Markgrafen
die Nachricht, dass Kurfürst Max Emanuel von Bayern den Franzosen im
Elsass zu Hilfe kommen wolle und Marschall Catinat ihm entgegen ziehe. General
Villars erhielt gleichzeitig aus Paris den Auftrag, den Rhein zu überqueren und ins
Schwabenland vorzudringen. Durch Verrat wurde dies dem Markgrafen bekannt:
er zog einen Teil seiner um Landau lagernden Truppen ab und überquerte bei
Straßburg den Rhein, um den geplanten Übergang bei Hüningen durch die Franzosen
zu verhindern. Am 5. Oktober 1702 traf Markgraf Ludwig im Lager vor
Friedlingen ein.

General Villars war entschlossen, den Rheinübergang auf jeden Fall auszuführen
. Er ließ die Zwischenwerke auf der Schusterinsel ausbauen und mit 2 000
Mann besetzen, schlug dann die längst vorbereitete Brücke über den Strom und
ließ das auf der badischen Rheinseite gelegene Vorwerk mit Kanonen bestücken.
Seinen Truppen, etwa 16 000 Mann Infanterie. 4 000 Mann Kavallerie mit
33 Feldgeschützen, stand eine im Stärkeverhältnis ähnliche kaiserliche Streitmacht
gegenüber. Auf kaiserlicher Seite hatte man das rechte Rheinufer mit zahlreichen
Posten besetzt. In einem Lager bei Friedlingen, der Festung Hüningen gegenüber,
befanden sich 3 000 Mann unter dem Befehl des Generals Graf Arco. Ebenso
begab sich Feldzeugmeister Graf Egon von Fürstenberg mit seinen Truppen am
1. Oktober ins Friedlinger Lager. Die Anstrengungen Fürstenbergs aber, das Fußfassen
der Franzosen auf dem deutschen Ufer zu verhindern, scheiterten unter dem
Kartätschenhagel der schweren französischen Kanonen. Die Frage über den Besitz
des rechten Rheinufers war damit entschieden. Es blieb daher keine andere Möglichkeit
mehr, als die Übergangsstelle der Franzosen durch einen Halbkreis von
Befestigungen einzuschließen.

Den Kernpunkt der vom Markgrafen errichteten Befestigungslinie bildete eine
bastionierte Redoute, die „Sternschanze", welche in gerader Linie oberhalb des
Schlosses Friedlingen auf dem gegen Hüningen gerichteten Vorsprung des Hochgestades
lag. Einige hundert Meter rechts und links davon hatte man Batterien
aufgeworfen und mit schwerem Geschütz armiert. Durch diese Anlagen wurde die
Entfaltung der französischen Truppen an der Brückenstelle aufs äußerste eingeengt
. In der Morgenfrühe des 14. Oktobers 1702 begann die Schlacht. Schauplatz
war das „Käferholz" und die Niederung westlich davon, wo Schloss und Häuser
von Friedlingen und noch weiter westlich Schloss und Dorf Hiltelingen lagen.
Nach einem ersten und zweiten Treffen der sich gegenüber stehenden Truppen
waren jedoch Sieg und Niederlage gleich verteilt. Man schätzt, dass auf beiden
Seiten zusammen etwa 2 000 Soldaten gefallen sind. Taktisch endete die Schlacht
unentschieden, denn die Lage der beiden streitenden Parteien hatte sich durch das
Gefecht nicht geändert. General Villars gelang es zwar, den Markgrafen zum
Rückzug zu bewegen, doch das Hauptziel, nämlich die Vereinigung mit Kurfürst
Max Emanuel von Bayern, hatten die Franzosen nicht erreicht.

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