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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 172
(PDF, 32 MB)
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.,Hinter jedem Werk steht ein Autor mit seiner Lebenserfahrung, seinen Ängsten
, seinen Wünschen. Das wird in irgendeiner Form Eingang in die Bücher finden
", sagt der jüngste Hebelpreisträger. Doch ..autobiografischer Abklatsch" sei
für ihn uninteressant, persönliche Erlebnisse dienten höchstens als „Spielmaterial"
für Romane. Was ihn am Stoff des „Ägyptischen Heinrich" gereizt habe, sei die
Mythen- und Legendenbildung, „ dass man immer dazu neigt, eine Vergangenheit
zurechtzubiegen ".

Der Hebelpreis wurde am 10. Mai vom Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter
Frankenberg persönlich an Markus Werner überreicht.

Rückblickend sei die Zeit Johann Peter Hebels nicht nur als „gute alte Zeit" zu
sehen. Es gab Kriege, und von Hebel habe man damals auch ein motivierendes
Gedicht für die Grenadiere verlangt. Aber Kraft geschöpft habe er durch die
Heimatverbundenheit. Beim heutigen Mobilitätszwang sei Heimatverbundenheit
schwerer geworden, aber in Baden-Württemberg habe man es immer gut verstanden
, Heimatliebe mit Weltoffenheit zu verbinden, so der Minister.

Die Laudatio auf den jüngsten Hebelpreis-Träger hielt Professor Dr. Christoph
Siegrist aus Basel. Markus Werner schreibe „eine witzige, treffsicher formulierte
Prosa, meisterhaft abgetönt auf sarkastische, bissige, satirische Stillagen", so der
Laudator. Hauptzielpunkte von Werners Zivilisationskritik sind laut Siegrist „entleerte
zwischenmenschliche Beziehungen, eine kalte, nur noch dem Zweckdenken
zugeneigte Gesellschaft, die in die Leere der Langeweile und Sinnlosigkeit fällt
und diese auch durch gesteigerten Medienkonsum nicht auszugleichen vermag."

Markus Werner setzte sich in seiner Dankesrede mit dem Dialekt auseinander,
der die Gefühlswelt präge.

So könne ein Schweizer nicht auf Hochdeutsch Liebe und Leidenschaft äußern,
ohne künstlich zu wirken.

Mit größtem Vergnügen hörte man diesem humorvollen und subtilen Erzähler
zu.

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