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dann die Aufhebung der Leibeigenschaft für alle. Sie besaß zwar praktisch kaum
noch Bedeutung, und doch trug ihr langes Überleben symptomatische Züge. Parallel
dazu änderten sich auch weitere Rechtsverhältnisse. So dauerte die Umwandlung
von Pachtland in Privatbesitz, der Zehnten- oder Bodenzinsloskauf, in Riehen
bis 1866.
Am 26. Dezember 1795 „Ist Allhier in Riechen etwas Grosses in der Landvog-
tey vor gegangen, welches niemals geschächen und kaum mehr geschächen wird",
wie Weibel Schultheiss notierte. Es handelte sich dabei um den Austausch von
Franzosen in österreichischer Gefangenschaft - unter ihnen Jean Baptiste Drouet
(1763-1824), Postmeister zu Ste-Menehould in der Champagne, der 1791 die
Flucht König Louis XVI. aus Frankreich vereitelt hatte - gegen die in Basel
übergebene Königstochter Marie Therese Charlotte (1778-1851), die spätere Herzogin
von Angouleme.
Nachdem noch 1796 eine letzte Huldigung Riehener Untertanen vor einer Deputation
des Basler Rats stattgefunden hatte, wurde 1797 die Forderung nach Rechtsgleichheit
zwischen Stadt- und Landbürgern erhoben und durchgesetzt. Diese neu
Abb. 14: Johann Rudolph Huber
(1766-1806), </,.,*r/Y,i ,/,„ cV*". ///>. /,s>///
Professor an der Universität Basel, +mmm f///rt.i ;/• /,//, .<
Pfarrer in Riehen < 1794-1800)
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