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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 132
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0134
Valentin Ott aus Frankfurt, Joseph Günzburger in Breisach
und Tobias Weber von Kandern

Handel und Gewerbe treibende Hauseigentümer am Müllheimer Marktplatz

(1718-1743)

Günter Boll

Nie zuvor war in Müllheim in so kurzer Zeit so viel gebaut worden wie in den
anderthalb Jahrzehnten zwischen dem Wiederaufbau der im Spanischen Erbfolgekrieg
(1701-1714) von französischen Marodeuren in Schutt und Asche gelegten
Gemeindescheuer (1717) und der Aufstellung neuer Glockenstühle im Turm der
arg heruntergekommenen Martinskirche (1733). Allein in den Jahren 1718-1726
nahm die Zahl der bewohnten Häuser von 145 auf 190 zu. u Von ausschlaggebender
Bedeutung für das weitere Wachstum und die gedeihliche Entwicklung der
1698 zum Marktflecken erhobenen Ortschaft war die Verlegung des Oberamts der
Herrschaft Badenweiler in das 1726-1729 unweit der Martinskirche errichtete
Amtshaus (Wilhelmstraße 14). in dem seit 1971 das Staatliche Forstamt Müllheim
untergebracht ist. „Es hob sich die Gewerbethätigkeit. die zuvor neben dem
Acker- und Rebbau allzusehr zurückgestanden hatte, durch Zuzug neuer Handwerker
. Eröffnung manchfacher Geschäfte, besonders Kaufläden und Wirtschaften
. Schon vorhandene Erwerbszweige, wie der Weinhandel, wurden erweitert
neue Unternehmungen kamen dazu. Solches Wachstum konnte auch durch die
kriegerischen Unruhen der dreißiger und vierziger Jahre nicht ernstlich beeinträchtigt
werden."2'

An der Ostseite des Marktplatzes, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch erheblich
geräumiger als heute war, stand bis 1726 das Obermüllheimer Hirtenhaus
, in dessen Nachbarschaft und an dessen Stelle damals mehrere Häuser gebaut
wurden.31 Am 17.4.1726 kauft der aus Frankfurt am Main zugezogene Kauf- und
Handelsmann Valentin Ott41 im Beisein des Vogtes Hans Jakob Pfunder. des
Stabhalters Johannes Leininger, des Gemeindeschaffners Michael Kammüller und
der sechs Dorfrichter Andreas Bühler. Jakob Eckenstein. Georg Gisin. Johannes
Arnold, Fritz Blankenborn und Georg Fischer „von Einer Ehrsamen Gemeind4' etwa
zwei Drittel jenes Grundstücks, auf dem die heutige Stadt-Apotheke steht
(Marktplatz 8), nämlich einen „Haußblatz am Marckt, zeücht land auff und ab, ist
dato außgemessen worden, so in die Länge 36. Werckschuh. und in die Breite 34.
Werckschuh, gegen Rhein an gemeinen Marckt, gegen Wald und landauf an die
gemeinen Gässlin, landab Heinrich Buser5', für zinßfrey ledig und Eigen, pro 300.
fl. Badenweiller Wär. auff nechstkünfftigen Johanni bar zu bezahlen, darbey wird
Ihme Herr Käuffer noch versprochen, daß Bauholtz alles, was er zu dem Hauß

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