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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 9
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0011
1250 Jahre und viel mehr
Festansprache zur Jubiläumsfeier in Auggen
am 17. Mai 2002

Günther Klugermann

Im Jahr 1972 feierte Auggen mit einer unbedeutenden Verspätung von 20 Jahren
ein 1200-jähriges Jubiläum. Was war der Anlass zu diesem Jubiläum?

Zunächst fielen im Sommer jenes Jahres zwei Ereignisse zusammen: Das Lebenswerk
des Ehrenbürgers Engelhard Buhrin - wie es der damalige Bürgermeister
Erich Läubin bezeichnete -. die Ortschronik von Auggen. konnte in gedruckter
Form der Öffentlichkeit übergeben werden. Gleichzeitig feierte der Chronist seinen
80. Geburtstag.

Engelhard Buhrin brachte wohl den Stein ins Rollen. Niemand außer ihm hatte
sich bis dahin so lange und so intensiv mit der Geschichte des Weinorts beschäftigt
. Immer wieder teilte er Ausschnitte seiner Forschungen, vorwiegend famili-
enkundlicher Art. in Zeitschriftenaufsätzen mit. Sehr wahrscheinlich verfasste er
auch den Artikel über Auggen für den Baden-Württemberg-Band des ..Handbuchs
der historischen Stätten Deutschlands*'.

In dem 1965 herausgegebenen Buch lesen wir auf Seite 27 wörtlich: .Jn Auggen
( 752 Aughoma. 1036 Ougheim) waren das Kloster St. Gallen und die Klöster
Beromünster. St. Blasien. Gutnau. St. Peter. Säckingen. St. Trudpert und das Domstift
Basel begütert."

Sieben Jahre später erschien - wie erwähnt - die Ortschronik ..Der Weinort
Auggen'*. Dort heißt es auf Seite 18: „Unter dem Namen Ovgheim trat es [nämlich
Auggen. G.K.] im Jahre 1036. nach anderen Angaben sogar schon 752 als Angho-
ma auf den Schauplatz der Geschichte." An späterer Stelle (Seite 137) steht hinter
..Anghoma 752" ein Fragezeichen. Und schließlich stoßen wir auf Seite 194 auf
die Quelle dieser Aussagen: „Nach der Annahme des Basler Historikers August
Burckhardt ist unter .Anghoma* unser Auggen zu verstehen."

Obwohl sich Engelhard Buhrin seiner Sache offenkundig nicht so ganz sicher
war. brachte er in seiner Ortschronik eine ganzseitige Abbildung der St. Galler
Urkunde von 752 (neben Seite 17) und verschob damit das Gewicht auf der Waagschale
zu Ungunsten der angeklungenen Zweifel.

Dankbar, wie es jede andere Gemeinde auch gewesen wäre, klammerte man sich
an die hier aufscheinende Chance, eine der - urkundlich nachgewiesen - ältesten
Gemeinden des junsen Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald zu sein. Mos-
licherweise frei nach dem Goethe-Zitat vom Schluss der Ballade ..Der Fischer":
„Halb zog sie ihn [in diesem Fall die Gemeinde den Ortschronisten. G.K.], halb
sank er hin", kam die Festlegung des 1200-jährigen Jubiläums zustande. Alle
Zweifel waren kurzerhand über Bord gekippt worden und die Feierlichkeiten

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