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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 10
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konnten steigen. Da der Silberstreif am Horizont eben erst verhältnismäßig spät
gesichtet worden war, musste halt die kleine Verspätung von 20 Jahren in Kauf
genommen werden.

Die eigenwillige und verdächtig hingebogen wirkende Form ..Aughoma" im
„Handbuch der historischen Stätten Deutschlands" wurde nie diskutiert (wer hatte
den Artikel auch schon gelesen?). Angesichts dessen, dass nunmehr alle die richtige
Schreibweise „Anghoma" anhand der Abbildung selbst nachvollziehen konnten
, wäre das auch ein unnötiges Unterfangen geworden.

Da erschien es viel sinnvoller, grundsätzlich die Gleichsetzung von Anghoma
mit Auggen noch einmal einer kritischen Prüfung zu unterwerfen.

Im Nachhinein ist mir selbst nicht mehr so richtig klar, weshalb ich von Anfang
an, als es um die Vorbereitung einer Festschrift für ein nunmehr zeitlich korrekt zu
feierndes 1250-jähriges Jubiläum ging, mit Misstrauen die angebliche Erstnennung
von Auggen beäugte. Vielleicht war es nur ein unbestimmbares Gefühl, wohl eher
aber die langjährige Erfahrung, dass zu wissenschaftlichem Arbeiten unverzichtbar
kritisches Hinterfragen gehört. Auf diese Weise haben sich schon oft vermeintliche
..letzte Wahrheiten" als sehr vergänglich erwiesen.

Und so war es auch in diesem Fall. Je mehr ich mich in die Materie einarbeitete,
desto mehr bestätigte sich die Berechtigung des Misstrauens. Unterstützung fand
ich seitens maßgeblicher Stellen, beispielsweise von Prof. Zotz. Abteilung Landesgeschichte
der Universität Freiburg, oder vom Stiftsarchiv St. Gallen. Es würde
jetzt zu weit führen, wollte ich die Argumentation an dieser Stelle wiedergeben.
Interessierte können die ausführliche Diskussion im Festband ..Auggen. Geschichte
und Geschichten aus frühester Zeit bis zur Gegenwart" nachlesen.

Hier möchte ich lediglich das Ergebnis mit kurzer Begründung präsentieren.

Sprachliche, geographische und logische Gründe sprechen gegen die Annahme,
dass Anghoma mit Auggen identisch ist.

Sprachlich ist die Umwandlung des Buchstabens „n" wie in Anghoma in den
Buchstaben ..u" wie in einem angenommenen Aughoma oder auch Augheim nicht

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zu halten. In solchen Fällen wird dann gern zur Annahme der Verschreibung gegriffen
. Also, der Schreiber habe aus Versehen Anghoma geschrieben, obwohl es
Aughoma heißen müsste. Dies lässt sich natürlich prinzipiell nicht ausschließen.
Aber genau so gut könnte ich argumentieren, die ungewöhnliche Endung ..-homa"
sei verschrieben und müsste eher ..-hova" für heute ,,-hofen" lauten. Das hat bis
jetzt aber noch niemand getan - vielleicht, weil's dann nicht mehr zu einem noch
bestehenden Ort passen würde.
In der in Äugst ausgestellten Urkunde ist davon die Rede, dass ein gewisser Du-

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dar dem Kloster St. Gallen Güter schenkt. Die Lage dieser Güter wird wie folgt
angegeben: Zuerst nennt der Schreiber das grobe Umfeld, nämlich den Augstgau
und dann den Breisgau und schließlich die konkreten Orte in dieser Reihenfolge:
villa Anghoma. villa Corberio sowie Lollincas. Der Breisgau reichte seinerzeit bis
ans rechtsrheinische Ufer gegenüber dem heutigen Kaiseraugst. In ihm lag das

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zuletzt genannte „Lollincas". das - darin ist sich die Wissenschaft einig - mit Nol-

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