http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0039
Das „Doktorhaus" in Auggen
Günther Kluaermann
Einführung
Wenn man. von Westen kommend, auf der Hauptstraße in Richtung Ortsmitte
fährt, fallen gleich nach der Einmünduns des Lindenwegs rechter Hand zwei Vil-
len auf. die sich hinsichtlich Baustil und Lage von der umgebenden Bebauung abheben
. Beide Häuser können interessante Geschichten erzählen, doch uns beschäftigt
vorerst nur das zweite, näher an der Straße liegende Gebäude, das im zweiten
Viertel des 20. Jahrhunderts einen weit über Auggen hinausreichenden Ruf genoss.
Es beherbergte eine Einrichtung, die insbesondere jungen ledigen Müttern die
Gelegenheit bieten wollte, in fürsorglichem, verständnisvollem und qualifiziertem
Rahmen ihre Kinder in völliger Anonymität zu gebären.
Abb. 1: Das Doktorhaus Anfang der 1950er Jahre, als es schon keines mehr w ar
Vorlage: Gabriele Wehr. Petersberg
Das Haus stand ununterbrochen von 1925 bis 1949 sowohl Mädchen aus einfachen
Verhältnissen als auch Töchtern aus gut bürgerlichem Milieu zur Verfügung.
Natürlich konnten hier auch ..normale" verheiratete Frauen aus Auggen und den
Nachbargemeinden entbinden. Aber dann kam in den Kriegs- und Nachkriegsjahren
sowieso einiges durcheinander...
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