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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 38
(PDF, 26 MB)
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Gegründet und geführt wurde die Institution von Ärztinnen, die selbst keine eigenen
Kinder hatten und auch nie verheiratet waren. Mit ihren Einstellungen setzten
sie zweifellos moderne Maßstäbe. Und es darf nicht vergessen werden, dass sie
neben der Besonderheit des Hauses auch eine ganz gewöhnliche Praxis betrieben.
Hausbesuche machten und sich fortbildeten.

Der im Volksmund heute noch geläufige Begriff „Doktorhaus" tauchte offiziell
zum ersten Mal im ..Fragebogen zum Geburtenbuch Nr. 32/1947" auf. Davor war
immer nur vom ..Entbindungsheim** die Rede.

Die Geschichte beginnt mit der Person, die mit ihrem Ableben dafür sorgte, dass
die Erinnerung an das Doktorhaus wieder lebendig wurde. Es folgt eine Chronik
des Hauses bis zur Gründung der privaten Geburtenstation. Daran schließen sich
die Biographien der Gründerin Helene Piutti. der jungen Ärztin Änne Oberhacke,
der nicht genug Zeit blieb, sich zu profilieren, und von Friedel Neuhaus, die in
schwierigen Zeiten ihr Äußerstes geben musste. an. Eine kurze Auswertung der
im Doktorhaus geleisteten Arbeit soll dann zur Klärung manch verschwommener
Vorstellung beitragen. Ein Kurzportrait von Ursula Weigl. der letzten in der Hauptstraße
4 praktizierenden Ärztin, die das Doktorhaus vielleicht wieder seiner ursprünglichen
Funktion zugeführt hätte, wenn ihr ein längerer Aufenthalt vergönnt
gewesen wäre, bildet den Abschluss.

Diesen Aufsatz widme ich als Hommage an all die großartigen Frauen, welche
in dieser wertvollen Einrichtung tätig waren: die Ärztinnen wie das Hilfspersonal.

Ein berühmter Sohn Auggens

Unfassbar und verstörend w irkte die Nachricht vom unerwartet frühen Ableben
des bedeutenden Regisseurs. Bühnen- und Kostümbildners Herbert Wernicke auf
die Theaterwelt des In- und Auslands. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er
am 16. April 2002 - nur wenige Wochen nach seinem 56. Geburtstag - in seiner
Wahlheimatstadt Basel.

Wernicke hatte am Konservatorium in Braunschweig Klavier. Flöte und Dirigieren
studiert sowie anschließend Bühnenbild an der Kunstakademie in München
. Als Bühnen- und Kostümbildner in Landshut und Wuppertal und mit ersten
Schauspielinszenierungen in Darmstadt begann er seine berufliche Laufbahn. Sein
Regiedebüt gab er 1978 mit dem Oratorium „Belsazar" von Georg Friedrich Händel
in Darmstadt. Dies war seine erste Arbeit für das Musiktheater, dem er sich
fortan verschrieb.

Seinen Ruf als ebenso unkonventioneller wie mutiger Regisseur begründete er
1981 mit seiner heftig umstrittenen Inszenierung und Neudeutung von Wagners ..Der
fliegende Holländer" an der Münchner Staatsoper. Grundsatzdebatten über moderne
Inszenierungen provozierten auch weitere Arbeiten in den nachfolgenden Jahren.

Die nach seinem Tod veröffentlichten Nachrufe ließen erahnen, welch schmerzliche
Lücke er hinterlassen hatte: dieser experimentierende, spielende, fabulieren-

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