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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 54
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0056
Der Leichnam von Helene Piutti wurde nach Kassel überführt und dort begraben
. Der Alleinerbe ihres Nachlasses, also auch des Doktorhauses in Auggen.
war ihr Bruder. Dr. jur. Hans Werner Piutti. Geschäftsführer in Witten an der
Ruhr.

Die Interimsärztin: Anne Oberhacke

Ein „Fräulein Dr. Anne Oberhacke. Ärztin im Entbindungsheim Dr. Piutti" meldete
im Januar 1939 dem Standesbeamten eine Geburt im Doktorhaus, nachdem
von dort zuletzt im August 1938 von Helene Piutti eine derartige Anzeige ergangen
war. Genau sechsmal sprach Dr. Oberhacke aus gleichem Anlass im Auggener
Rathaus vor. zum letzten Mal Ende Mai 1939. Im Sommer dieses Jahres muss sie
das Dorf wieder verlassen haben.

Als Anna Louise Auguste, Kind des Mittelschullehrers Friedrich Oberhacke und
der Lehrerstochter Anna Klein, wurde sie am 30. März 1911 in Wetter an der Ruhr
als erste von vier Töchtern geboren und evangelisch getauft. Ihr Vater entstammte
einfachen, bäuerlichen Verhältnissen in Quernheim.

In Wetter besuchte Änne. wie sie sich nannte, vier Jahre lang die Volksschule
und danach für sechs Jahre die Mädchenmittelschule. Am städtischen Oberlyzeum
in Hagen bestand sie nach weiteren vier Jahren an Ostern 1930 die Reifeprüfung.
Anschließend studierte sie elf Semester Medizin an den Hochschulen in Münster.
Freiburg, München. Königsberg und Kiel.

Ehe sie die medizinische Vorprüfung im Juni 1933 in Münster ablegte, war Änne
Oberhacke im Sommersemester 1932 und im Wintersemester 1932/1933 an der
Freiburger Universität eingeschrieben. Dort beschäftigte sie sich mit Physiologie
bei Prof. Paul Hoffmann sowie Anatomie und Präparierübungen bei Prof. Wilhelm
von Möllendorf.53' Sie wohnte in der Zeit im Haus der Gebrüder Bloch aus
Waldshut in der Mozartstraße 1. hinter dem Stadtgarten.541

In Freiburg war es auch, wo Änne Oberhacke mit Helene Piutti in Kontakt kam.
Die zwei Jahre jüngere Schwester von Änne. Else, verkehrte dort in einem Alt-
Akademiker Bund, bei dem sich auch Dr. Piutti gelegentlich sehen ließ. Sie kamen
miteinander ins Gespräch und eines Tages machte Else ihre Schwester mit Helene
Piutti bekannt.55'

Doch zuvor absolvierte Änne Oberhacke im Dezember 1936 ihr medizinisches
Staatsexamen in Münster, arbeitete anschließend als Medizinalpraktikantin auf der
inneren Abteilung des Diakonissenkrankenhauses zu Witten und war ab September
1937 in der dortigen Frauenabteilung beschäftigt. Ihre im Dezember 1938 ebenfalls
in Münster vorgelegte Dissertation mit dem bescheidenen Umfang von 17
Seiten behandelte ein Thema aus der Kinderheilkunde mit dem Titel „Das Verhalten
der Blutkörperchensenkungsgeschw indigkeit bei der Serumkrankheit und beim
akuten Gelenkrheumatismus*'.

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