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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 83
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0085
und zu Schönau mit Lehensbrief vom 24. Januar 1741 die Erlaubnis erhalten,
einen ,,(...) der Comenden Beüggen eigenthumblich gewesten. und nunmehr
mit marchen umbsteinten Platz von ohngefähr einem halben viertel geländt zue
Riedmatt zwischen der Sägmühle, und dem Rietschiischen Erblehen Hauß11' (...)
zur erbawung eines Hauses, scheyren. und gärthl (...)"12' zu nutzen. Im weiteren
Text des Lehensbriefs wird das Gelände. „(...) worauf sein Lehen stehet (...)", als
..Schambachmatten" bezeichnet.1'1 Diese Bezeichnung enthalten auch das Lehensbrief
-Revers für Nissles Nachfahren Conrad Schlachter vom 6. Okt. 177014'. dessen
Lehensbrief vom 3. Februar 178015' sowie das Lehensbrief-Revers für Joseph
Schlageter vom 18. November 1803.16' An derselben Stelle, an der sich Nissles
Erblehen befand, stand später die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert erbaute
Dorfwirtschaft ..Dreikönig" und seit deren Abriss 1965 das gemeindeeigene (seit
1975 städtische) Rentnerwohnheim.

Die angeführten Dokumente beweisen also zum einen für die Zeit nach dem
Dreißigjährigen Krieg bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein die Existenz eines
Gewanns mit der Bezeichnung ..Schambachmatten". Gleichzeitig wird aber auch
eine klare Aussage darüber getroffen, welches Gelände, bzw. welche Besitzverhältnisse
diesem Gewann zugeordnet werden können. Das Gelände links der
heutigen Brombachstraße (Hausnummern 1. 3 und 7) zählte offenbar nicht zu den
„Schambachmatten". Weder die Güteraufstellungen aus der Deutschordenszeit
noch die Unterlagen aus der Zeit des Eisenbahnbaus deuten darauf hin. Der links
der Brombachstraße befindliche Geländestreifen musste wohl eher als östlicher Teil
des Gewanns „Bürstel" aufgefasst worden sein. Dessen Osthang dürfte zumindest
an einigen Stellen etwas näher zur Brombachstraße gereicht haben, als dies heute
der Fall ist. Mit der Errichtung der genannten Gebäude wurde der „Bürstel" demnach
an seinem östlichen Sockel angegraben. Ein solcher Ausläufer des . JBurstels"
scheint insbesondere im oberen Bereich (Anwesen Brombachstraße 7) vorgelegen
zu haben.

Was bislang im Begründungszusammenhang für den Begriff „Tschamberhöhle"
noch fehlt, ist die begriffliche Verbindung des Gewanns ..Schambachmatten'* mit
der Höhle selbst. Die „Tschamberhöhle" befindet sich keine 150 Meter von demjenigen
Grundstück entfernt, das in den oben erwähnten Dokumenten als der Besitz
des Conrad Rietschlin bzw. seiner Söhne Martin und Joseph bezeichnet wird.
Es liegt deshalb die Vermutung nahe, den Bereich der ..Tschamberhöhle" als die
westliche Verlängerung des Gewanns ..Schambachmatten" aufzufassen. Um in dieser
Frage Klarheit zu erhalten, müssen Unterlagen aus der Zeit des Eisenbahnbaus
bei Beuggen und Riedmatt herangezogen werden.

Aus dem „Gemeinderaths-Zeugniß über die Rechtsverhältnisse der ganz oder
theilweise in die Anlage fallenden einzelnen Liegenschaften" auf der Gemarkung
Karsau. Riedmatt und Beuggen aus der ersten Hälfte der 1850er Jahre lassen sich
die Namen der Eigentümer der vom Bau der Eisenbahnstrecke betroffenen Grundstücke
einer speziellen Auflistung entnehmen. Für jede Parzelle wurde außerdem
die jeweils entsprechende Gewannbezeichnung mit aufgeführt und die einzelnen

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