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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 110
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0112
Architekturgeschichtliche Anmerkungen
zu Brombachs Ortsdurchfahrt
(Lörracher/Schopfheimer Straße)

Hermann Wider

Die Ortsdurchfahrt Brombachs im Zuge der ehemaligen Bundesstraße (Lörracher
und Schopfheimer Straße) zeigt den Baubestand eines im 19. und frühen 20.
Jahrhundert durch die industrielle Entwicklung stark veränderten ehemaligen
Bauerndorfes, ergänzt durch unterschiedlich qualitätvolle Zuwächse der letzten
Jahrzehnte. Das Erscheinungsbild ist alles andere als einheitlich. Im zentralen
Abschnitt wird es schwer sein, irgendwann einmal die flir eine Ortsmitte grundsätzlich
wünschenswerte Geschlossenheit zu erreichen.

Der Aufsatz soll zeigen, dass es sich durchaus lohnt, das bunte Gemisch von
Bauten aus unterschiedlichen Zeiten, die von den meisten Passanten kaum beachtet
werden, einmal sorgfältiger zu betrachten, auch wenn wir dabei nicht auf
Bauwerke von besonderer architektonischer Bedeutung stoßen. Der architekturgeschichtliche
Streifzug längs der Hauptachse Lörracher/Schopflieimer Straße
konfrontiert uns mit ganz gewöhnlichen, zumeist typischen Bauten unserer Region.

Noch vor dem Anschluss Badens an den Zollverein setzte in Brombach mit der
Gründung einer „Tuch-Fabrike"' durch Basler Unternehmer die Industrialisierung
ein. Mit dem Aufschwung des aus dieser ersten Manufaktur hervorgegangenen
Großmannschen Textilbetriebs veränderte sich nach und nach das Ortsbild. Weitere
Impulse gab die Entwicklung der Reiss-Mühle zum Großbetrieb, die Eröffnung
der Eisenbahnlinie 1862 (Bahnstation Haagen, ab 1900 Bahnhof Brombach)
und die Ansiedlung der „Druckerei und Appretur Brombach'* im Jahre 1899. Die
Einwohnerzahlen belegen die Dynamik der Veränderung: 1838 besaß der Ort 720
Einwohner; 1887 hatte sich die Einwohnerzahl schon fast verdoppelt und 1900
mehr als verdreifacht.11

Die stärksten, noch heute das Ortsbild prägenden Veränderungen ergaben sich
erst gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In diesen Jahren
wuchs die Belegschaft der „Gebrüder Großmann" von 500 (1891) auf über 1300
Arbeitskräfte (1905) an.2) Dabei war die Bautätigkeit - wie man gerade an dem
hier ins Auge gefassten Straßenzug, der Lörracher und Schopfheimer Straße, erkennen
kann - allgemein Resultat der starken Bevölkerungszunahme und der damit
verbundenen wirtschaftlichen Belebung, also nicht nur auf die Errichtung von
Industriebauten, Werkswohnungen1' und Fabrikantenvillen beschränkt.

Wenn wir heute, von Lörrach her kommend, unserem Straßenzug folgen, können
wir die Aussage in der Ortschronik des Pfarrers Johann Mulsow von 1905
sehr wohl verstehen, wo er feststellt, dass Brombach „im Grunde ein neues (...)

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