http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0122
eine Entstehungszeit vor dem Dreißigjährigen Krieg hindeuten. Die Datierung
des Türsturzes („1748"') bezieht sich - wie so oft - nicht auf das ursprüngliche
Baujahr, sondern auf einen Umbau. In der Römerstraße entdecken wir bei genauem
Hinsehen noch einige Bauten, die im Kern ebenso alt sind. Es hat also einige
Bausubstanz den Dreißigjährigen Krieg und die Brandstiftung von 1676 durch
französische Truppen überdauert. Dass man in früheren Zeiten - gerade beim eiligen
Wiederaufbau nach Brand - alles brauchbare Erhaltene wieder verwendete,
statt von Grund auf neu zu bauen, leuchtet ein.
Lörracher Straße Nr. 9 gehört im Kern ebenfalls noch zu den ganz alten Häusern
, worauf schon ein bei späterer Bau Veränderung eingemauerter datierter
Stein (..1606'") hinweist. Auch der „Wilde Mann" ist im Kern vermutlich älter als
1746U), also nicht erst im 18. Jahrhundert ganz neu entstanden. So altertümlich
kleine Fenster wären bei einem Neubau der Barockzeit nicht in Frage gekommen:
hier musste man bei einem Umbau auf ältere Bausubstanz Rücksicht nehmen. Sie
haben nichts gemein mit den üblichen segmentbogigen Barockfenstern unserer
Gegend oder solchen, wie sie z.B. der schöne, leider abgebrochene Barockbau des
..alten Konsum" (Abbildung in der Ortschronik, wie Anm. 6. S. 256) besaß.
Die Häuser Nr. 16 und 12 einerseits (von 1909 und 1907). schlichte, malerische
Gebäude, Nr. 16 mit Reminiszenzen an bodenständige Bauten der Barock-
zeit (Abb. 10). Nr. 12 mit betont malerischer Doppelgiebelseite, und die neuen
Arkadenhäuser (Nr. 5/6) andererseits mit ihren hohen, mit Schleppgauben be-
Abb. 9: Lörracher Str. 13. Genaueres Hinsehen lässt das mit einem z- Zt. verputzten Fachwerkgiebel
versehene Haus als im Kern alt (um 1600) erkennen.
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