http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0147
kann man bis heute mit bloßem Auge die Einschlüsse von Muscheln und Meerschnecken
erkennen. So sind denn auch in Meckels Eden-Text die „Hafenanlagen
von Eimeidingen" und der „Flaschenpostverleih am Tuniberg" von eigener
Schlüssigkeit, nicht weniger als das „Altersheim für Seeleute aus Schliengen" und
das „alemannisch klappernde letzte Storchenpaar auf dem Bootshaus in Markt".
Ein Heimatmuseum, das man dem erfundenen Schöpfer der Markgräfler Nationalhymne
. Gmelin. zur Strafe eingerichtet hat. fehlt ebensowenig wie das ..Oetlinger
Gasthaus zum Ochsen mit Terrasse und vergoldetem Blechschild".
Doch dies sind Bilder, die sich selbst genug sein müssen. Sache des Dichters
ist das Entwerfen von Wunschwelten nicht: „Mein Garten Eden ist mir nicht bekannt
", heißt es am Schluss. „Er ist das Wort, das ich verspiele und streiche (...).
Mein Garten Eden ist das. was ich lebend nicht brauche. Ich gebe ihn frei".
Die Zitate entstammen Christoph Meckels Büchern ..Bericht zur Entstehung einer
Weltkomödie" (München: Hanser 1983) und ..Die Kirschbäume" 7 Gedichte
(Warmbronn: Ulrich Keicher 1987).
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