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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 12
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0014
römisches Gebäude als Vorgänger unter einer frühen Kirche wie sie St. Martin darstellt
ist nicht ungewöhnlich und in der Nachbarschaft - z.B. in Fischingen unter
St. Peter9' . in Müllheim unter der Martinskirche10' oder in Britzingen unter
St. Sebastian"1 - belegt. Warum aber wurden diese römischen Reste nicht bereits
bei der Grabung in der Eimeldinger Kirche im Jahr 1982 entdeckt? Die einfache
Antwort ist: man hat nicht tief genug gegraben. Die Maßnahme orientierte sich an
der notwendigen Aushubtiefe für die neue Heizung und erreichte nirgends die römischen
Kulturschichten, geschweige denn den gewachsenen Boden.12'

Konkrete hochmittelalterliche Bebauungsspuren wurden in den Sondagen nicht
angetroffen. Allerdings gibt es unter dem Bauhorizont im nordwestlichen Raum
des Kernbaus eine Schicht mit Becherkachelfragmenten des 13. Jahrhunderts.
Daneben kamen zahlreiche Topffragmente derselben Zeitstellung beim Aushub des
Infrastrukturraums zum Vorschein. Im 13. Jahrhundert ist ein Kachelofen in einem
ländlichen Gebäude als Zeichen für herausgehobenen Lebensstandard zu werten.

Die jüngeren Befunde, insbesondere der Tonplattenboden im nordwestlichen
Raum des Kernbaus, sind als originale Ausstattung des Gebäudes aus der Zeit um
1500 anzusehen und sollen im Zusammenhang mit den Baubefunden diskutiert
werden.

2. Die Bauuntersuchung am Hauptgebäude

Vor Beginn der Renovierung galt es. sich Klarheit zu verschaffen über das Alter
des Kernbaus, seine verschiedenen Bauphasen und möglicherweise noch versteckt
erhaltene Orisinalausstattung. Teils im Auftrag des Landesdenkmalamtes, teils im
Auftrag der Bauherrschaft fanden dazu verschiedene Untersuchungen durch Fachleute
statt.

Das ca. 10 m x 15,50 m messende Hauptgebäude teilt sich in einen etwa quadratischen
Kernbau von ca. 10 m x 10 m im Westen und einen tieferliegenden Gewölbekeller
mit modernem Backsteinaufbau, auf den später noch eingegangen werden
soll. Der Kernbau ist aus großen Kalkbruchsteinquadern zweischalig als Mörtelmauerwerk
aufgeführt. Die Mauer ist im Fundamentbereich bis zu 1 m stark; im
ersten Obergeschoss beträgt die Mauerstärke noch ca. 0.70 m.

2.1 Die Befunde an der Außenfassade des Kernbaus

Im Dezember 1993 und im April 1994 fanden durch den Restaurator Eberhard
Grether Untersuchungen an der Außenfassade statt. Um zunächst zu klären, ob
unter dem teilweise sehr schadhaften, teilweise zementhaltigen Putz ältere erhal-
tenswerte Putzschichten vorhanden waren. Nach dem Entfernen des modernen
Putzes wurden noch viele weitere Details sichtbar und im Gesamtzusammenhang
verständlich. Die folgende Beschreibung der historischen Baugestalt gibt das Ergebnis
der Diskussion unter den beteiligten Fachleuten131 wieder. Etwaige Fehler
in Interpretation und Rekonstruktion gehen allein zu Lasten der Autorin.

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