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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 21
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Die Bodendielen in der Stube sind sehr breit, bis zu 80 cm. Früher hat man noch
richtige Baumriesen in der Säge verarbeitet. In der Decke sitzt etwas, das wie ein
Speckbrett aussieht. Elise Gerwig wusste zu erzählen, dass man darauf Gift getan
hat. wenn die Mäuse im Speicher mal wieder zu viel Lärm machten, und dann war
wieder für eine Weile Ruhe. Entfernt man das Brett und leuchtet mit der Taschenlampe
in den Zwischenraum, so kann man eine zweite Decke sehen. Die gefaste
(d.h. mit abgeschrägter Kante) Bretter-Balken-Decke aus der Bauzeit ist komplett
erhalten. Damals waren die Fenster um ein Drittel breiter, und wir müssen uns in
der Außenecke einen Erker vorstellen, der sicher auch durchfenstert war.

Wer genau beobachtet stellt fest, dass die ganze Ost-West verlaufende Innenwand
- also die zwischen Stube und Schlafzimmer und die zwischen Küche und
Stübli - nicht über der im Erdgeschoss sitzt, sondern um ca. 1 m nach Norden
Richtung Kirche verschoben ist. Küche und Stube in der oberen Wohnung sind
größer. Die anderen beiden Räume waren aber ursprünglich nicht kleiner als die
im Erdgeschoss. sondern gewannen durch das ehemals an der Kirchseite auskragende
Obergeschoss den Meter wieder zurück. Im Schlafzimmer, dem nordwestlichen
Raum, gibt es noch einen originalen Wandschrank in der Mauerecke. Konnten
die Bewohner von hier durch eine Türe zwischen Fenster und Ecke auf eine
Laube oder auf einen Aborterker hinaus, der vom Eckpfeiler getragen wurde? Hier
sind noch viele Fragen offen.

Im Stübli. dem Raum nördlich der Küche, kam bei den Renovierungsarbeiten
originaler Wandverputz zum Vorschein. Auf gelblichem Grund war mit schwarzer
Farbe ein Bollenfries - also ein Strich, begleitet von kreisrunden Punkten - aufgemalt
. An einer Stelle (Abb. 12) hatte der Fries eine u-förmige Ausbuchtung, die ein

Abb. 12: Bollenfries unter der Decke an der südlichen Innenwand des „Stiiblis" im

1. Obergeschoss

Foto: Eberhardt Grether 1994

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