http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0042
1822 kaufte Johann Wilhelm Roth das Staffelhaus (heute Rathaus). Der zunehmende
Verkehr brachte den Ochsenwirt außerdem zu dem Entschluss. eine
Spedition zu gründen. 1818 kaufte er das benötigte Grundstück an der Landstraße
direkt vis-ä-vis des „Ochsen". 1823 legte er mit dem Bau des Speditionshauses
(..Villa Roth") die Grundlage für einen weiteren Erwerbszweig.
Johann Wilhelm Roth und die Spedition
Das neu errichtete stattliche Speditionshaus wurde vom gleichnamigen älteren
Sohn Johann Wilhelm Roth (1793-1863) übernommen, der mit dem noch jungen
Speditionsgeschäft betraut wurde. Die Umschlaggüter der Spedition Roth überwachte
und registrierte der großherzogliche Zoller. Die auf dem Rhein transportierten
Waren kamen bei Märkt an und wurden von dort mit Fuhrwerken nach Eimeidingen
gebracht. Im Gemeindearchiv ist noch das von 1829 bis 1835 geführte
Lager-Hauptbuch für die Transitgüter erhalten, in dem sämtliche Warenladungen
aufgelistet sind. Es gibt Aufschluss über die Ladestation der Waren, den Namen
der Fuhrleute, den Inhalt der Ladungen und deren Empfänger. Alle Waren sind
nach Gewicht und Mense erfasst.81
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Abb. 3: Im Hauptbuch der Transitgüter von 1829 wurden die Waren registriert, die von der Spedition
Roth in Eimeidingen umgeschlagen w urden.
Immer wieder taucht als ..Eintritts-Station" im Lagerbuch der Hinweis ..Ufer
Märkt" auf. Entladen wurden am Rhein die verschiedensten Güter wie Weißblech.
Eisenwaren. Stahl. Schrot und Blei. Zucker. Kaffee. Schwefel oder gar eine größere
Ladung Roussillon-Wein. ..Velours de Coton". Baumwollballen und Farben
wie ..Berliner Blau" und ..Pariser Blau" waren für Köchlin in Lörrach bestimmt.
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