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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 45
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0047
Ihn zog es nach Paris, wo er 1878 Marie, die Tochter des aus Bottmingen
(Baselland) stammenden Pariser Kaufmanns Jean Frederic Meyer heiratete. Aus
Anlass seiner Hochzeit spendierte er sämtlichen Einwohnern von Eimeidingen
ein Festessen, und wer nicht kommen konnte, erhielt 10 Mark. Seither lebte
Julius Roth in Paris und betrieb dort einen Handel mit feinen Lederwaren. Jedes
Jahr kehrte er gewöhnlich im September und Oktober nach Eimeidingen zurück,
wo er Weinberge. Wald und einen ausgedehnten Grundbesitz sein Eigen nannte.
Er betrieb Fischerei und Jasd. und außerdem hatte er noch in Baden-Baden seine
Rennpferde laufen.1*' Bei den Besuchen in Eimeidingen, oft auch zusammen mit
seiner Frau und den Söhnen Alfred (1879-1916) und Friedrich (1881-1916). blieb
er keinesfalls untätig, sondern engagierte sich wie ein Dorfpatron für die Belange
der Gemeinde. Er leitete 1875/76 den Bau des neuen Schulhauses, setzte sich
für den Bau der Güterhalle am Bahnhof und die Errichtung von Dorfbrunnen ein
und machte sich im Namen der Gemeinde dafür stark, die Kandertalbahn nach
Eimeidingen zu führen.19 Er träumte sogar von einer Bahnverbindung nach
Bartenheim/Elsass über eine Rheinbrücke bei der Kandermündung. Nach und nach
verkaufte er seine Eimeldinger Besitztümer. Julius Roth starb am 10. Februar 1927
in Menton (Frankreich). Durch den Ersten Weltkrieg, in dem seine beiden Söhne
fielen, wurde sein Vermögen dezimiert, und sein letzter Wunsch, auf dem Friedhof
in Eimeidingen begraben zu werden, erfüllte sich nicht.

Alfred Roth. Präfekt in der Bretagne

Als erster Sohn des Weinhändlers Julius Roth wurde Alfred Roth am 1. August
1879 in Paris geboren. Ebenso wie sein zwei Jahre jüngerer Bruder Friedrich wurde
er in Eimeidingen evangelisch getauft. Die Taufe fand am 19. Oktober 1879
statt. Aus diesem Anlass spendierte Julius Roth der Gemeinde großzügig 500 Mark
für gemeinnützige Zwecke. Taufpaten waren Friedrich Alfred Meyer. Kaufmann in
Paris, sowie die Tante Katharina Barbara Blankenhorn-Roth aus Müllheim.20'

1905 übernahm Alfred Roth nach dem Pariser Studium der Geistes- und Rechtswissenschaften
einen Verwaltungsposten in der Präfektur des Departements Pas-
de-Calais. 1906 kam er als hoher Beamter ins Innenministerium unter Georges
Clemenceau. Am 22. Juli 1909 wurde er. kaum 30 Jahre alt. zum Präfekten des
Departements Morbihan in Vannes (Bretagne) berufen und war damit der jüngste
Präfekt Frankreichs. Am 28. Dezember 1915 meldete er sich als glühender Patriot
freiwillig zum Dienst in einem Elitecorps und fiel am 5. Juli 1916 bei den Kämpfen
an der Somme. ..als er seine Abteilung brillant zum Sturm auf die feindlichen
Linien führte", wie General Fayolle meldete.

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