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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 47
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0049
Als er am 1. Januar 1916 Vannes verließ, stand im „Prosres" zu lesen:
..Monsieur Roth war nicht nur ein ausgezeichneter Verwaltungsfachmann, sondern
überdies ein sozialer und nationaler Erzieher auf dem Fundament des Patriotismus.
Er geht von hier weg. um mit Freude seine patriotische Pflicht zu erfüllen, nachdem
er mehr als sechs Jahre lang dem Departement Morbihan die hervorragendsten
Dienste geleistet hat."

Als Alfred Roth an der Somme gefallen war. kondolierte der französische Innenminister
1916 in einem Brief an die Mutter Marie Roth: „Ich verliere mit ihm
einen meiner wertvollsten Mitarbeiter, einer von denen, auf die ich mit Recht die
größten Hoffnungen gesetzt habe. Er hat es im Departement Morbihan. obwohl
noch sehr jung, durch seine außerordentlichen Fähigkeiten verstanden, seine Autorität
aufs Beste für das Wohl des Landes und der Republik einzusetzen."

In einem zweispaltigen Nachruf auf der ersten Seite des Blattes „LHomme
Enchäine" schreibt Georges Clemenceau: „Alle, die mit ihm verkehrten, sahen ihn
dazu bestimmt, eines Tages einen der höchsten Posten der höheren Verwaltung zu
bekleiden. Er hat in Vannes Bewundernswertes geleistet." Ein paar Zeilen weiter
fügt der Minister noch eine persönliche Bemerkung an: „Eine Freundschaft von
20 Jahren, die sich in der Kindheit angebahnt hat und seither ernsthaft gepflegt
wurde, einigte uns wie zwei Brüder."

In den höchsten Tönen gelobt wurde Alfred Roth auch in den Reden, die 1918
zur Einweihung der Roth-Büste im Sitzungssaal gehalten wurden.

Monsieur Marin-Paradis, Mitglied der Handelskammer, rühmte „seine wirklich
überragende Intelligenz, die Lebhaftigkeit seines Geistes, der so ausgezeichnet
und so entschieden war", und kam zu dem Urteil: „Sein Hang zu handeln... nützliche
und gute Dinge zu schaffen, beschäftigte sein Denken. Zu diesen Qualitäten
kam ein großes Wissen und eine verschwenderische Leichtigkeit des Aufnahmevermögens
hinzu." Marin-Paradis nennt als Roths vorherrschende Eigenschaft die
Entscheidungsfreudigkeit und fährt fort: „Bei allen Fragen, die ihm unterbreitet
wurden, hörte er nur auf das. was ihm sein Gewissen diktierte, ohne etwas anderes
in Betracht zu ziehen als Pflicht und Gerechtigkeit."

Alfred Roth selbst wird mit den Worten zitiert: „Das Leben meines Landes, das
ist fast mein ganzes Leben. Es ist mein Glaube, meine Liebe. Nichts besitzt mich
so wie mein Vaterland und ich frage mich, wer mich außer ihm besitzt. Da ich das
Gefühl der Pflicht und Ehre habe mit der sehr klaren Erkenntnis über den Weg.
den man mit erhobenem Kopf gehen kann, um ihm treu zu bleiben, tun wir alles,
was uns möglich ist. um uns nicht vom geraden, breiten, herrlichen Weg abbringen
zu lassen."

Monsieur Guillermaut. der 1918 amtierende Präfekt von Morbihan und ehemalige
Mitarbeiter von Alfred Roth, sagte: „Ein großer Minister, der sich der Dienste
bewusst war. die Roth seinem Lande leistete, hatte ihn ganz jung an die Spitze
der Präfektur von Morbihan gestellt. Der neue Präfekt sah in dieser schnellen

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