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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 53
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0055
Die Fertigstellung der Kirche wird im Geburtsbuch dokumentiert. Dort wird in
einem Eintrag am 22. November 1743 über Daniel Vetterlin berichtet: „Dieses
Kind ist das erste, so in der neuen Kirche getauft worden ist", und im Ehebuch
ist am 26. November 1743 von Matthias Gempp (geb. 6.11.1712, gest. 9.11.1791)
und Verena Schmutz (geb. 7.1.1717, gest. 26.2.1795) nachzulesen: „Dieses Paar
junge Ehe-Volk seynd die ersten, so in der neuen Kirche seynd copulirt und eingesegnet
worden"5'.

CT

1752 wird vermerkt: „An diesem Orth sind Hochfürstliche Durchlaucht der regierende
Herr Markgraf zu Baden Collator. Kirche samt Thurm sind 1743 größer
als vorherige aufgebaut. Glocken und Ornate schafft die Commune an und Cofer-
riert sie, dass Fischingen (zu dieser Zeit der Pfarrei Schallbach angegliedert. Anm.
der Autorin) ein Beitrag tun muß"61.

Das Aussehen des Kircheninnern w ird bei der Renovierung im Jahr 1975 wie folgt
verändert: die Wände des Langhauses und der aus drei Seiten eines Achtecks gebildete
Chor werden durch elf Korbbogenfenster aufgelockert, das Satteldach wurde
über dem Chor abgewalmt und eine Holzdecke schließt das Langhaus nach oben ab.

Die Holzemporen aus der Erbauerzeit an der West- und Nordseite sind noch erhalten
. Aus dieser Zeit stammen auch die Kanzel mit dem reich verzierten Schalldeckel
an der Südwand und das Chorgestühl. Bemerkenswert ist der mit barocken
Ornamenten bemalte Vogtsstuhl (Abb. 3). der wie das übrige Gestühl aus dem Jahr
1744 stammt. Die Stühle trugen die Initialen ihrer ehemaligen „Inhaber". Vogt.
Bürgermeister und Gemeinderäte oder Kirchenälteste. Nach deren Ausscheiden
aus dem Amt oder Tod wurden die Initialen der bisherisen Stuhlinhaber übermalt
und die der neuen Stuhlinhaber eingesetzt.

Das Kruzifix vermachte Hermann Dentzer 1753 der Kirche. Es hängt an der
Chorwand im Ostteil des Gotteshauses. Vor der Renovierung war der Chor durch
die Orgelempore eingeengt. Da auch ein Fenster durch die Orgel verdeckt war. lag
der Altarbereich im Dunkeln. Auch das Chorgestühl war durch einen Bretteran-
schluss kaum zu sehen. Heute zeigen sich der helle Chorraum und das Chorgestühl
in ihrer ganzen Pracht. Die Orgelempore wurde entfernt und die Orgel auf
die Westempore versetzt. Das Orgelgehäuse (Abb. 4) stammt wie das Kruzifix aus
dem Jahr 1753. Die Orgel wurde 1891 durch die Firma Walcker. Ludwigsburg, in
das unter Denkmalschutz stehende Gehäuse eingebaut. Das Werk hat Kegelladen
sowie eine mechanische Traktur und umfasst ein Manual, ein selbstständiges Pedal
und zehn klingende Register.

Der viereckige Holzaltar mit seinen gedrechselten Seitenteilen musste einem
neuen Altar weichen. Die Platte des Altars besteht aus einer in Holz eingefassten
achteckigen Sandsteinplatte, in Anlehnung an die geometrische Form des Chors
und das Material des Taufsteins aus dem 14. Jahrhundert. Die verzierten Bodenplatten
aus der Erbauerzeit wurden durch Sandsteinplatten ersetzt.

Um 1920 wurden Emporen. Kanzel und Chorgestühl mit blauer Ölfarbe übermalt
. Bei der Renovierung hat man das Holzwerk freigelegt. Nach dem mühsamen
Abheben der Ölfarbe kam beim Chorsestühl barocke Bauernmalerei zum Vor-

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