Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 58
(PDF, 26 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0060
Das Fischinger Bad

Helmut Fehse

Das Markgräflerland weist eine Reihe von einstigen Bädern auf. die etwa zu
Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden sind und bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts
als Kur- und Badeorte eine mehr oder weniger bedeutende Rolle gespielt
haben. In ihnen fand sich das wohlhabende Bürgertum der benachbarten Ortschaften
und Städte, vor allem von Lörrach und Basel, zusammen, um während eines
Bad- und Kuraufenthaltes Heilung von wirklichen und vermeintlichen Leiden zu
suchen und zu finden. Zu diesen Bädern gehörte auch das nunmehr verschwunde-
ne Fischinger Bad, das über 100 Jahre lang eine große Anziehungskraft ausgeübt
hatte.

Es war der Basler Arzt und Stadtphysikus Dr. Claudius Passavant, der sich um
das Fischinger Bad große Verdienste erworben hat. Vom Markgrafen Karl Wilhelm
von Baden - Durlach (t 1738) wurde ihm der Titel eines „hochfürstlichen
Baden-Durlachischen Leibmedicus" verliehen und die Aufsicht über die Bäder
in der oberen Markgrafschaft übertragen. In dieser Eigenschaft versuchte er, die
Fischinger Heilquelle, die um 1735 wieder entdeckt worden war. erneut zu Ruhm
und Ehren zu bringen. Tatsächlich wird in einem alten Zins - Berain bereits im
Jahre 1501 die Badstube erwähnt: „ein halb Manwerck reben hinden an der Badt-
stube". Sie erscheint auch in Urkunden aus den Jahren 1551. 1570. 1662. 1701.
1717 und später. In dem Röttier Landvogt Leutrum von Eningen fand Dr. Passavant
große Unterstützung, um mit seinen Plänen für einen großzügigen Ausbau
der Badanlage bei der markgräflichen Regierung Gehör zu finden. Eines der wichtigsten
Dokumente aus dem eineinhalbjährigen Briefwechsel (1739/40) zwischen
Dr. Passavant und Landvogt von Leutrum einerseits und der markgräflichen Regierung
andererseits ist das Gutachten des Basler Arztes über die Heilwirkungen
der Fischinger Badquelle, das - auszugsweise und der heutigen Rechtschreibung
angeglichen - folgenden Wortlaut hat:

Kurzer Bericht des neuentdeckten Badwassers zu Fischingen

„Es entspringt dieses Wasser in dem Dorf Fischingen, welches ungefähr 2 Stunden
von Basel, '/» Stund von Eimeidingen, in hochfürstl. Markgrafschaft Baden-
Durlach gelegen. Obwohl die Quelle, in welcher dieses Wasser häufig aus der Erde
herfiirquillt, erst seit etlichen Jahren in einem Bauernhaus ist entdeckt worden, so
ist doch aus einigen alten Manuscriptis bekannt, daß schon vor alten Zeiten ein
gutes und heilsames Bad, welches aber schon seit etlich 100 Jahren zerstört und
Zugrundgangen, alldorten solle gewesen sein. Weilen aber mehrere Umstände,

58


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0060