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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 59
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0061
wie auch was vor Kraft und Wirkung ihm zugeschrieben worden, nicht bewußt, als
könnte dennoch nicht bewiesen werden, ob dieses Wasser aus der nämlichen alten
Quelle entspringe.

Dem aber sei, wie ihm wolle, so hat doch diese neu gefundene Quelle dem
Besitzer des Hauses Anlaß gegeben, selbige auszubessern, und am nämlichen
Ort ein kleines Bad von ungefähr 10 Kästen zuwegen zu rüsten, also das bei 3 bis
4 Jahre?!, her, nicht nur die Einwohner dieses, sondern auch der umliegenden Dörfer
sich dieses Bades vielfältig bedienten, und laut deren Aussag schon bekannt,
daß viele mit unterschiedlichen Schäden und Krankheiten oder schwacher Leibesdisposition
behaftete in kurzer Zeit ihre vorige Gesundheit dadurch wiederum
erlangt haben.

Weilen nun teils wegen annehmlich und lustiger Situation des Orts, teils wegen
Nähe der Stadt Basel auch gut und komblichen [= bekömmlichen] Weg dahin zu
kommen, keineswegs zu zweifeln, daß, wenn es sich in der Tat befinde, daß dieses
Wasser einige heilsame Kraft und Wirkung in sich halte und ein kombliches Badhaus
nebst benötigten Zugehörden alldorten aufgerichtet würde, solches nicht wenig
Zulauf bekommen und in kurzer Zeit in Ruhm und Aufnahm gebracht werden
könnte. In dem aber zu solchem Zweck unumgänglich nötig, daß zu allervorderst
dieses Wasser genau examiniert, dessen wahrhafte in sich haltende Teile untersucht
, und was alsdann von seiner Kraft und Wirkung zu schließen sei, gekannt
gemacht werde.

Als habe <ich> sowohl in Ansehung der schon so vielfältiger Hochfürstl. genossener
hoher Gnade als auch sonderheitlich der mir unter dem Titul eines
Hochfürstl. Baden-Durlachischen Leibmedici gnädigst anbefohlener Obsicht über
alle in dero Hochfürstl. Oberen Landen gelegenen benachbarten Bäder, um meine
untertänigste Pflicht und tiefste Ergebenheit gegen dem Hochfürstl. Hause gehorsamst
zu erweisen, mich höchst verbunden erachtet, nachdem <ich> mich einige
Malen nach gedachtem Fischingen begeben, und teils alldorten teils bei Haus die
benötigten Examina und Proben dieses neu erfundenen Badwassers vorgenommen.
Euer Hochfürstl. Durchlaucht von dessen Eigenschaft und Wirkungen einen kurzen
Bericht in tiefster Submission zu erteilen. "

Dieser ..kurze" Bericht ist dennoch recht umfangreich geworden. In 15 Abschnitten
beschrieb Dr. Passavant die durchgeführten chemischen Analysen, in
denen er den wertvollen und heilkräftigen Mineralgehalt des Wassers aufzeigt, und
zieht schließlich die Folgerungen für dessen heilsame Wirkung. Darüber urteilt er
im besonderen:

„Woraus dann endlich zu schließen, daß der innerliche Gebrauch dieses Wassers
in allen denen Krankheiten, welche von schwachem, undäuigem, mit scharfem
Schleim und Gallen angefülltem Magen und Gedärmen, auch daher entstehenden
Blähungen und Krämpfungen, Erbrechen, schlechtem Appetit usw. herrühren, wie
auch so in einem scharfen skorbutischen Zechen [= Ziehen] und dicken Geblüt,

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