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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 72
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Scherers anfängliche Plastiken und Zeichnungen, die er innerhalb einer Gruppenausstellung
im Jahre 1920 in der Kunsthalle Basel erstmals zeigen konnte,
veranschaulichen noch deutlich den Einfluss von Burckhardts wohldurchdachtem,
ausgewogenem Formstil. Trotz der an Burckhardt orientierten ..elementar-plastischen
" Formensprache klingt in drei der ausgestellten Reliefs erstmals eines der
Leitmotive in Scherers Schaffen an: die existenzielle Begegnung, die Beziehung
von Mann und Frau.

Abb. 3: Hennann Scherer
Schreitendes Paar.
Gips. 98 x 75 cm (1919).

Nachdem Hermann Scherer die Arbeit an den Brunnenskulpturen am Badischen
Bahnhof beendete, suchte er nach der psychisch und physisch anstrengenden Tätigkeit
Erholung bei seinem Freund Albert Müller im Tessin.

Zurück in Basel distanzierte er sich endgültig von Carl Burckhardts weltanschaulicher
und ästhetischer Haltung. Dessen klassizistische und idealisierende
Kunstauffassung lehnte er als unzeitgemäß ab. Als deutliches Zeichen dieser
Ablehnung und vielleicht aus Unzufriedenheit mit dem bisherigen Werk zerstörte
Scherer einen großen Teil seiner bisher entstandenen plastischen Werke. Schon
jetzt wird klar, dass sich hinter dem jungen, nach außen oft impulsiv, ja sogar grob
wirkenden Charakter, eine tiefgründige Persönlichkeit verbirgt, die mit sich, mit
ihrem Schaffen und mit ihrer Gesellschaft ins Gericht seht. Bei seinen Freunden
Albert Müller. Paul Camenisch und Werner Neuhaus aalt Scherer als klar und kon-
sequent in seinem Kunsturteil.

Schon früh hatte Scherer selbst erfahren, wie schwierig es sich gestaltet, in der
Basler Kunstszene Fuß zu fassen und an städtebaulichen Projekten künstlerisch mitzuarbeiten
. Bewusst nahm Scherer wahr, welche Energien es benötigt, um moderne
Kunst in dem allem Neuen mit tiefem Misstrauen begegnenden Basel durchzuset-
zen. Diese schmerzhaften Erfahrungen waren ausschlaggebend für Scherers starkes

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