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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 90
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0092
Auch sein langjähriger Künstlerfreund Albert Müller fühlte sich benachteiligt
und reagierte mit seinem Austritt aus der Rot-Blau-Gruppe. Die Freundschaft
zwischen Müller und Scherer zerbrach. Persönlicher Kontakt fand nur noch auf
unterkühlter Basis statt. Eine freundschaftliche Annäherung war leider nicht mehr
möglich, denn Albert Müller verstarb am 14. Dezember 1926.

Trotz Kirchners vernichtendem Urteil hat sich sein Verhältnis zu Scherer wieder
gebessert. In der Öffentlichkeit stand Kirchner ohnehin immer hinter seinem
Schützling. Seine emotionalen Äußerungen über Scherer hatte er ..lediglich"
seinem Tagebuch anvertraut. Zudem wurden seine Einträge bezüglich Hermann
Scherer 1926 wieder versöhnlicher.

Schluss

Wie bereits ausführlich dargelegt, hatte das vernichtende Urteil in der Kunstgeschichte
allerdings lange nachgewirkt und somit einen Schatten über Scherers
Werk gelegt. Der Vorwurf des Plagiats beeinflusste eine objektive Beurteilung der
Skulpturen und Gemälde. Scherers Werk darf nicht nur aus quantitativer Sicht
interpretiert werden. Deshalb wurde der Blick auf den qualitativen, ästhetischen
Wert der Werke gerichtet.

Scherer hatte zu diesem Zeitpunkt seine eigene, unverkennbare Formensprache
entwickelt. Er war dabei, die „kirchnersche" Phase künstlerisch hinter sich zu lassen
und Werke mit individueller, ausdrucksstarker Handschrift zu schaffen. Leider
wurde Hermann Scherers freier und souveräner Schaffensprozess durch seinen
frühen Tod abrupt beendet, denn er starb am 13. Mai 1927 an den Folgen einer
Streptokokkeninfektion im Bürgerspital Basel.

Litercitunerzeichnis

Barron. Stephanie (Hrsg.): Skulptur des Expressionismus. Ausstellungskatalog Kunsthalle Köln 1984.
Das Kunstblatt. 1927. Reprint Niederlande 1978.

Ernst Ludwig Kirchner. Der Maler als Bildhauer. Ausstellungskatalog Staatsgalerie Stuttgart 2003.

Pfalzgalerie Kaiserslautern (Hrsg.): Hermann Scherer. Das kleine Mädchen. 1924/25.
Kaiserslautern 2004.

Hänel-Holler. Angelika: Er ließ seine Zeitgenossen nicht gleichgültig. Zum 100. Geburtstag von
Hermann Scherer. in: Das Markgräflerland. Band 2/1993. S. 177-180.

Hermann Scherer. Holzskulpturen 1924-1926. Ausstellungskatalog Kunstverein Stuttgart 1988 und
Kunsthaus Zürich 1989.

Kornfeld. Eberhard: Ernst Ludwig Kirchner: Nachzeichnung seines Lebens. Ausstellungskatalog
Kunstmuseum Basel 1979/80.

Stutzer. Beat: Albert Müller (1897-1926) und die Basler Künstlergruppe Rot-Blau. Basel 1981.

Walther. Ingo (Hrsg.): Kunst des 20.Jahrhunderts. Malerei - Skulpturen und Objekte - Neue Medien-
Fotografie. Köln 2000

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