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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 128
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0130
Welch ein Exodus! Der Pfarrer hielt diesen l. Mai im Pfarrbuch fest: „Nachdem
nun alles bey seiths und die Kirchen schon wirkhlich zue Fahl durchbrochen wäre,
bin ich mit den Pfahrkinteren am 1. Mai in einer Prozession nachher Steinenstatt
abgezogen. Was für ein Geschrey der Kindten. Jammern und Heillen der Weibern
gewesen, hette sich ein Stein darüber erbarmen mögn.":g' War dies das Ende der
Stadt Neuenburg am Rhein?

Wie Phönix aus der Asche

Stadtpfarrer Johann Jakob Christen der Jüngere

Auf einer von Neuenburger Bürgern
gestifteten Bronzetafel an der Straße, die
den Namen des damals amtierenden Ortsgeistlichen
trägt, stehen die Sätze: ..Johann
Jakob Christen der Jüngere, geboren am
30. Januar 1672 in Neuenburg am Rhein.
Stadtpfarrer von 1703 bis 1751. Er teilte
das Schicksal dieser Stadt und ihrer Bürger
in der schwersten Zeit ihrer Geschichte
. Den traurigen Zug der vertriebenen
Neuenburger nach Steinenstadt im Jahre
1704 führte er an. Mit einer kleinen Schar
kehrte er 1714 in die total geschleifte alte
Stadt zurück zu mühseligem Wiederaufbau
."

Karl David bezeichnet Johann Jakob
Christen in seiner Chronik zu Recht als
den ..unstreitig bedeutendsten aller Neu-
Repro: Winfried Smder enburger Pfarrer". Und in der Tat. es war
ein Glücksfall für die in den Kriegswirren des Spanischen Erbfolgekrieges
bereits arg gebeutelte und von der Armee Ludwigs XIV. zur französischen Festung
ausgebauten Stadt, dass ihm die Franzosen 1703 die Neuenburger Pfarrei
übertrugen.

Johann Jakob Christen der Jüngere war der Sohn des Neuenburger Ratsherrn
Georg Karl Christen und ein Neffe des Neuenburger Stadtpfarrers Johann Jakob
Christen des Älteren. Seine Mutter, Anna Maria, entstammte der alten Neuenburger
Familie Boll, deren Nachfahren wir noch heute in Neuenburg finden.
Schon früh fühlte sich Johann Jakob Christen zum geistlichen Stande berufen.
Die Stadt stellte ihm zum Studium die Einkünfte der seit 1675 unbesetzten Kap-
laneipfründe zur Verfügung. Nach Studien in Freiburg wurde er vom Basler

Stadtpfarrer Johann Jakob Christen der
Jüngere. Das zeitgenössische Gemälde in
seinem Pfarrbuch ist im Neuenburger Museum
aufbewahrt.

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