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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 139
(PDF, 26 MB)
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- Oberamtmann Friedrich von Preen. Oberamtmann von 1859 bis 1869. der wegen
seines anschließenden Briefwechsels mit dem Basler Kunsthistoriker und
Kulturphilosophen Jacob Burckhardt in der Literaturgeschichte einen bekannten
Namen hat.

Unser L Vorsitzender Dr. Erhard Richter hat die Briefe u.a. in seinem großen
Aufsatz ..Jacob Burckhardt und das Marksräflerland" 41 ausgewertet.

Ausführlichste Auskunft über Reitzenstein gibt noch immer die 1927 von Franz
Schnabel, dem - u.a. - Direktor des Generallandesarchivs Karlsruhe (1924-1927),
Präsidenten der Historischen Kommission bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften
(1951 - 1959) und in den Fünfziger Jahren ..gefeiertsten akademischen
Lehrer der Universität München'* (so Lothar Gall5 ) vorgelegte Monographie
..Sigismund von Reitzenstein. Der Begründer des Badischen Staates".6'

Reitzensteins Lebensleistung fasst Schnabel - nachdem Reitzenstein dem unentschlossenen
und wankelmütigen Großherzog Karl am 22. August 1818 die Unterschrift
unter die von Nebenius entworfene badische Verfassung abgetrotzt hatte
- folgendermaßen zusammen:

„Abermals hatte Reitzenstein eine neue Epoche heraufführen helfen, und abermals
war es sein festgeprägter und eindeutiger Staatsgedanke, der ihn zur Teilnahme
an diesem Werk geführt hatte. Einst hatte er den markgräflichen Staat
aus dem Territorialismus des alten Reiches selbst und ihm durch einen voraus-
setzungslosen und unbedenklichen Anschluss an Frankreich die Stellung eines
Mittelstaates und eine bedeutsame Funktion am Oberrhein gesichert. Dann hatte er
durch eine starke Organisation der Verwaltung den Zusammenschluss der vielgestaltigen
Landschaften erzwungen, aber das Werk war nicht anerkannt und drohte,
überwunden zu werden.

Nun hatte er die Fundamente etwas tiefer gelegt, indem er neben das einheitliche
Band der Dynastie noch eine Verfassung setzte, die alle Stände des Staates
verbinden und durch die Gemeinschaft der politischen Rechte und politischen
Zusammenarbeit aus den Untertanen vieler versunkener Herrschaften badische
Staatsbürger machen sollte. Dem rheinbündischen Staatsmanne war der Verfassungsgedanke
ursprünglich fremd gewesen, denn er passte durchaus nicht in sein
politisches System, aber Reitzenstein ergriff ihn dann, weil er in ihm ein wertvolles
instrumentum regni erkannte. So war diese Tat die notwendige Krönung
und Vollendung seines Lebenswerkes, das in der Begründung des badischen Staates
besteht.""

Reitzensteins Weg nach Lörrach

Reitzenstein wurde am 3. Februar 1766 in Nemmersdorf bei Bayreuth als
Spross einer fränkischen Soldatenfamilie geboren. Mit fünfzehn Jahren bezog er

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