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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 143
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0145
3. Juni 1802 eine für Baden äußerst günstige französischrussische Konvention, die
am 25. Februar 1803 der Reichsdeputationshauptschluss bestätigte:

Für die 743 km2 linksrheinischer Gebiete erhielt Baden 3 400 km: Entschädigung
mit säkularisiertem Reichskirchengut und den Territorien mediatisierter
Reichsstädte. Es waren dies das Bistum Konstanz, die rechtsrheinischen Teile
der Bistümer Speyer. Straßburg und Basel, die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, die
Reichsstädte Offenburg. Zell. Gengenbach. Überlingen. Biberach. Pfullendorf und
Wimpfen, die Abteien Schwarzach. Frauenalb. Lichtental. Allerheiligen. Gengenbach
. Ettenheimmünster. Petershausen und Salmansweiler (Salem).

Den bedeutendsten Zugewinn brachte die von Bayern abgetretene Neckarpfalz, die
mit Mannheim. Heidelberg und den wichtigsten Ämtern zum großen Teil an Baden
fiel und auf die sich die 1803 gewonnene Kurwürde gründete.2" Durch den Preßbur-

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ger Frieden vom 26. Dezember 1805. der den 3. Koalitionskrieg beendete (Dreikaiserschlacht
von Austerlitz am 2. Dezember 1805 fielen an Baden, dessen Herrscherhaus
sich durch die Heirat des Erbprinzen Karl mit Napoleons Adoptivtocher Stephanie an
den Korsen band - Reitzenstein hatte in Paris den Ehevertrag ausgehandelt - u.a. die
Ottenau und der Breisgau und die Städte Villingen und Bräunlingen.

Im jetzigen Landkreis Lörrach blieb lediglich die Deutschordens-Kommende
Beuggen noch kurzfristig bei ihrem alten Besitzer: sie wechselte mit dem Ab-
schluss des Rheinischen Bundes am 12. Juli 1806. der dem alten Reich den Todesstoß
gab (Abdankung des Kaisers am 6. August 1806). in badischen Besitz. Dieser
Vertrag brachte Baden durch die Mediatisierung neuerliche, erhebliche Zugewin-
ne. Kurfürst Karl Friedrich avancierte zum Großherzog.

Die weiteren Gebietserweiterungen der napoleonischen und reitzensteinischen
Zeit (nach dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 und dem
Abschluss des Rheinischen Bundes am 12. Juli 1806 hatte sich Reitzenstein allerdings
jeweils eine ca. 2jährige „Auszeit" genommen und war neben längeren
Aufenthalten in Italien und Südfrankreich u.a. als ehrenamtlicher Kurator der Universität
Heidelberg tätig), aus denen endlich - bis auf unwesentliche Arrondierun-
gen - die Grenzen Badens resultierten, in denen es dann etwa 150 Jahre Bestand
haben sollte, vollzogen sich im wesentlichen in zwei Zügen: in drei Verträgen mit
Württemberg (1806 und 1808: u.a. Triberg und Villingen werden badisch - Biberach
wird württembergisch) und als Folge des Friedens von Schönbrunn am 14.
Oktober 1809 in einem neuerlichen Vertrag mit Württemberg 1810: Baden erhielt
vor allem die Landgrafschaft Nellenburg.221

Zu dieser Zeit (1809 - 1810) war Reitzenstein Staatsminister bzw. Kabinettsminister
beim Großherzog.

Reitzenstein stand damit am Ziel seiner territorialen Überlegungen: Aus der
ehemals territorial zersplitterten Markgrafschaft war ein zusammenhängendes
Großherzogtum als selbstständiger Mittelstaat geworden. Aus 3600 km2 war eine
Fläche von 15 000 km2 geworden, die Zahl der Einwohner hatte sich von 256 000
auf über eine Million entwickelt.23' Seinen Traum von der Erwerbung der westlichen
Schweiz, die zumindest teilweise wie der Breisgau altzähringischer Besitz

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