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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 144
(PDF, 26 MB)
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war. und vom „Königreich Helvetien'" konnte er sich allerdings nicht erfüllen.24' So
blieb es bei dem schlanken Baden, von dem Stephanie zu Napoleon sagte. ..que le
pays etait d'une süperbe taille. mais qu*il lui manquait de l*embonpoint"25 (... dass
das Land zwar eine prachtvolle Taille habe, ihm aber die Wohlbeleibtheit fehle).

Neuordnung Badens und Venvaltungsreform als „Revolution von oben"

Nun galt es. den neuen Staat mit so unterschiedlichen landsmannschaftlichen,
religiösen und geschichtlichen Ursprüngen zu einem neuen Ganzen zusammenzuschweißen
.

Geheimrat Brauer hat die Staatsreform in einer Reihe von Edikten zur Kir-
chenverfassuns. zum Schulwesen, zur Stellung der Gemeinden, zu den Rechts-
Verhältnissen des Adels, zu den Pflichten der Beamten, vor allem aber durch die
Übernahme des Code Napoleon vorbereitet. Nachdem Reitzenstein 1809 zum
Staatsminister bestellt worden war, holte er sich den Freiherrn von Marschall als
Innenminister und den Straßburger Bankier von Türckheim. den Gatten von Goethes
Lili. als Finanzminister.

Mit einem Organisationsedikt vom 26. November 1809 wurde Baden nach französischem
Vorbild neu geordnet. Die Unterteilung Badens in die drei Provinzen
Pfalzgrafschaft. Markgrafschaft und das Fürstentum am Bodensee wurde aufgehoben
. Das Großherzostum wurde in zehn Kreise und die Kreise wurden in Bezirke
aufgeteilt. Alle Gerichtsbarkeit und polizeiliche Gewalt ist nur noch im Auftrag
des Großherzogs ausgeübt worden. Fünf Ministerien. Justiz. Inneres. Äußeres.
Finanzen. Kriegswesen, leiteten die Staatsverwaltung. Über ihnen stand die Ministerkonferenz
mit Reitzenstein als Kabinettsminister.

Dem Innenminister unterstanden die Kreisdirektoren, die etwa den französischen
Präfekten entsprachen. Von oben nach unten regierte die Zentralgewalt.26'

Für den Landkreis Lörrach bedeutete dies, dass Lörrach Sitz des Wiesenkreises
mit einem Kreisdirektorium als staatliche Mittelinstanz wurde. Erster Kreisdirektor
wurde der Lörracher Nachfolger Reitzensteins. Kammerherr und später Staatsrat
August von Kalm.27'

Dem Wiesenkreis waren folgende Amtsbezirke und Ämter unterstellt:
Waldshut. Kleinlaufenburg (Neubildung). Säckingen, Schönau. Schopfheim (Neubildung
). Lörrach und Kandern (Neubildung). Als Sitz des Wiesenkreises wurde
offenbar das heute schön renovierte klassizistische Gebäude Weinbrenner Straße
4 gegenüber dem Burghof geplant und mit dem Bau begonnen. Es ist allerdings
nicht mehr vom Wiesenkreis bezogen worden.25

Denn dieser wurde bereits durch Bekanntmachung des Großherzoglichen
Ministeriums des Innern vom 16. November 1815 wieder aufgehoben und dem
..Drevsamkreis" in Freiburg einverleibt. Die nächste Kreisreform erfolgte dann
1832. Das Land wurde in nur noch v ier Kreise aufgeteilt, während die Bezirksämter
weitgehend erhalten blieben ...29)

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