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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 146
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0148
Verfassung vom 22. August 1818

Noch bis Ende 1810 bleibt Reitzenstein Leiter der Regierungsgeschäfte. Nach
dem Tod Karl Friedrichs am 10. Juni 1811 berät er. ohne Amt. dessen Enkel Großherzog
Karl. Durch den von Reitzenstein abgeschlossenen Frankfurter Vertrag
vom 20. November 1813 erklärte Baden nach der Völkerschlacht von Leipzig am
16. bis 19. Oktober 1813 seinen Austritt aus dem Rheinbund und stellte ein starkes
Truppenkontingent für das Heer der Verbündeten. Dem Großherzog wurden dafür
Besitzstand und Souveränität zugesichert.30'

Und ein weiteres Mal wurde Reitzenstein tätig: Da Großherzog Karl zwar zwei
Söhne hatte, beide aber kurz nach der Geburt starben, was vor allem bei dem 1812
noch in der Wiege verstorbenen Prinzen bis heute zu vielen Spekulationen Anlass
gab und gibt (Kaspar Hauser), war die Erbfolge und damit der Bestand Badens
erneut gefährdet. Zwar hatte Karl Friedrich mit Billigung Napoleons die Thronfolgefähigkeit
seiner Söhne aus der nicht ebenbürtigen zweiten Ehe mit der vierzig
Jahre jüngeren Reichsgräfin Hochberg verfügt, doch hatte Bayern die Rechtsgültigkeit
bestritten und beim Aussterben der älteren Linie der Zähringer Anspruch
auf die Rückgabe der Pfalz erhoben. Wegen des kritischen Gesundheitszustandes
von Karl überzeugte Reitzenstein den stets unentschlossenen Fürsten, die Thronfolgefähigkeit
und Unteilbarkeit des Landes noch einmal gesetzlich festzulegen.
Dies geschah durch Hausgesetz vom 4. Oktober 1817 und Verankerung in der von
Finanzrat Karl Friedrich Nebenius entworfenen Verfassung, die Großherzog Karl
auf hartnäckiges Drängen Reitzensteins am 22. August 1818 kurz vor seinem Tod
am 8. Dezember 1818 unterschrieben hat.31'

Der seit 1830 herrschende erste „Hochberger" Großherzog Leopold holte
Reitzenstein 1832 noch einmal an die Spitze der Regierung, vor allem um mit dem
inzwischen ..Großen alten Staatsmann" Metternich badenfreundlicher zu stimmen.
Ende 1842 trat Reitzenstein nach 54 Dienstjahren für Baden zurück.

-4g ■ I

B*" ^^^H I Abb. 3 Sigismund von Reitzenstein.

I Mannorbüste von Othemar Baibach aus
H V I der Schnabel-Monographie (wie Anm. 6)

m M nach S. 128

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