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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 156
(PDF, 29 MB)
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Hebelfeiern und Würdigungen

Vieles wäre noch zu sagen l) ... -
Oder: Chönnt denn d' Welt no besser si? 2)

Johann Peter Hebel-Gedenkplakette 2005 für Liesa Trefzer-Blum

Roswitha Frey

Das Geheimnis ist gelüftet: Liesa Trefzer-Blum heißt die Trägerin der Johann
Peter Hebel-Gedenkplakette 2005. Sie ist erst die sechste Frau in der langen Geschichte
der Auszeichnung, die zum 46. Mal vergeben wurde. Am Vorabend der
Verleihung stellte sich die vielseitige Künstlerin. Galeristin und Lyrikerin aus Zell
im Wiesental-Gresgen im heimeligen Hebelhaus in Hausen vor und las einige
Kostproben aus ihrem lyrischen Schaffen. Im Gespräch mit Elmar Vogt verglich
sie ihre drei Bereiche Keramik, Malerei und Lyrik mit „drei Dialekten in einer
Sprache".

Als „weltoffen und doch heimatverbunden" charakterisierte Bürgermeister Martin
Bühler die kulturell und sozial engagierte Liesa Trefzer. die aus Hausen stammt
und quasi mit Hebel aufgewachsen ist. Kunst trägt für sie auch eine soziale Verantwortung
: ..Denn Kunst kann Grenzen überwinden, spricht alle Sprachen, schafft
Erinnerungen, verbindet Menschen und baut Brücken zwischen Kulturen". In der
Keramik hat die 1946 geborene Künstlerin ihr ideales Medium gefunden.

..In dem Moment, wo ich den Ton in Händen hatte, wusste ich: Der lässt mich
nicht mehr los."" Begonnen hat sie mit traditioneller Bauernkeramik, doch bald
schon hatte sie das Bestreben, von der Gebrauchskeramik weg zu kommen hin
zum künstlerischen Ausdruck mit dem Material Ton. Eine entsprechende Ausbildung
absolvierte sie in der Kunstakademie Geras (Niederösterreich). Gerade das
Spiel der vier Elemente Feuer. Wasser. Erde und Luft mit allen Sinnen zu spüren,
ist ihr ein Anliegen in ihrer keramischen Arbeit.

Auch in ihre Lyrik fließt das Erleben der Naturelemente mit ein. wenn in den
Gedichten aus ihrem Erstlingsband ..Feuerflug"" in poetischen Sprachbildern von
tanzenden roten Feuerzungen oder vom faltigen Gesicht der Erde die Rede ist. Das
Schreiben von Gedichten hat für Liesa Trefzer auch viel mit dem Formen von Ton zu
tun: ..So wie der Ton müssen auch die Texte manchmal gewalkt werden, bis sie die
Form haben, die man möchte."* Wie gut ihr dieses Formen von Gedanken und Empfindungen
in sensible, tiefgehende Sprachbilder gelingt, hörte man bei dieser Lesung
aus teils unveröffentlichten Gedichten sowie aus dem Lyrikband ,.Feuerflug*'.

Zu den Säulen ihres Wirkens gehört neben der Keramik, der Malerei und der
Lyrik auch die Galerie am Brühl in Gresgen. die Liesa Trefzer mit ihrem Mann
Dieter 1988 eröffnete. Der Erfolg spricht für diesen mutigen Schritt, auf dem Land

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