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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 54
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0056
Wintersweiler

Anmerkungen zur baulichen Erscheinung eines Dorfes

im südlichen Markgräflerland

Hermann Wider

Herrn Ortsvorsteher Gerd Reinauer sei an dieser Stelle für seine vielfältige Hilfe

herzlich gedankt!

Der Ort zur Zeit der Ersterwähnung

Funde, die auf das Aussehen von „Witireswilare" zur Zeit der Ersterwähnung im
Jahre 909 Hinweise geben könnten, gibt es bislang nicht und sind nach aller Erfahrung
auch kaum zu erwarten. Man kann aber allgemeine, andernorts gewonnene
Erkenntnisse heranziehen, um sich eine Vorstellung zu verschaffen, wie unser Dorf
zu jener Zeit ausgesehen hat.

Auch in unserem altbesiedelten Land entstanden die Dörfer aus kleinen Gehöftgruppen
, die erst im Lauf der Jahrhunderte zu den uns heute vertrauten Haufendörfern
heranwuchsen1. So muss man sich unter Wintersweiler zur Zeit der Ersterwähnung
(909) eine lockere Hofgruppensiedlung vorstellen, die möglicherweise
noch nicht einmal durch den später so wichtigen Dorfzaun, den Etter, nach außen
abgegrenzt war2. Die einzelnen Gehöfte hingegen, die aus mehreren Einzelgebäuden
mit unterschiedlichen Funktionen (Wohnhaus, Scheune, Großviehstall mit
Heuboden, Speicher usw.) bestanden, besaßen bereits in frühen Zeiten ihre eigene
Umzäunung.

Bis zur ersten urkundlichen Erwähnung hatte schon eine Anzahl von Generationen
alemannischer Bauern hier am Westhang des Katzenberges gelebt. Wie viele
Generationen das waren und wie weit der Weiler damals schon angewachsen war,
lässt sich natürlich nicht genau bestimmen. Wir wissen, dass Siedlungen mit der
Ortsnamenendung ,,-weiler" zur Zeit des Landesausbaus ab dem 7. Jahrhundert
entstanden. Die Lage unseres Dorfes im klimatisch begünstigten Lössland, in der
unmittelbaren Nachbarschaft von Dörfern der ältesten Siedlungsschicht und geographisch
nicht schlechter positioniert als diese (vgl. Blansingen und Huttingen!)
spricht dabei für eine relativ frühe Entstehung. Man wird bis zur Ersterwähnung,
ganz grob geschätzt, mit etwa 10 Generationen rechnen dürfen. Unklar ist, welche
Beziehung zwischen Wintersweiler und dem zu unbekannter Zeit abgegangenen
„Bübingen" besteht. Nur ein Flurname am Rande der heutigen Gemarkung erinnert
an diesen Ort. Da keinesfalls sicher ist, ob es sich bei ihm um einen echten

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