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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 8
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gemein zierliche Steinmetzarbeit, die sie im Jahre 1470 errichten
ließ. Ihr Kaplan und der von ihr gewählte „Kirchherr" von RotT
tenburg war ein hochgepriesener Mann, Antonius von Pforr aus
Breisach, der als Übersetzer des indischen Märchenbuches „Pants-
catantra" bahnbrechend für die Verbreitung dieses Werkes geworden
ist und von den Fachleuten uneingeschränkt geschätzt wird.
Vgl. z. B. Friederich Pfaff, „Anthonius von Pforr" usw., in Schauinsland
, 27. Jahrlauf, 1897, S. 29 ff.

Wenn hier noch etwas über Mechtild als Fürstin gesagt werden
soll, so ist es dies, daß sie die Mutter des berühmten Grafen Eberhard
im Bart war, der ebenfalls für geistige Belange lebhaftes Interesse
hatte und mit ihr stets in harmonischem Einverständnis
stand.

Alles dieses kann hier nur ganz kurz behandelt werden. Aber es
ist jedenfalls sehr günstig für Mechtild und bietet eine gewisse
Gewähr dafür, daß die geringschätzige Beurteilung, die sie mehrfach
in bezug auf die Interessen an der Hochschule Freiburg und
Tübingen erfahren hat, nicht gerecht ist.

Ein Werk, dessen Benützung zur Erkenntnis der Stellung von
Mechtild zur Freiburger Hochschule notwendig ist, die zweibändige
„Beschreibung des Oberamtes Rottenburg" lag schon im Jahre 1900
vollständig vor. Bei der Genauigkeit derartiger vom württembergischen
Statistischen Amt herausgegebenen Darstellungen lag es
nahe, hier auch allerlei über Mechtild zu vermuten, was für Freiburg
interessant sein könnte. Voraussetzung für die Vermutung
war allerdings auch eine genauere Kenntnis der finanziellen Grundlagen
der Freiburger Hochschule. Denn in dieser Hinsicht ist Mechtild
von der Pfalz sehr wichtig für diese Gründung gewesen. Freilich
wird ihr Name nicht, wie das bei der Gründung der Tübinger
Hochschule (1477) der Fall ist, in Verbindung mit der seit 1455 ins
Auge gefaßten und 1457 ins Werk gesetzten Gründung der Freiburger
Universität genannt. Aber schon 1456 stand ihr Entschluß
fest, der Universität eine für ihr Zustandekommen wesentliche Zuwendung
zu machen. Mechtild verfügte nämlich als Inhaberin des
Patronats der Rottenburger Pfarrkirche zu St. Martin über deren
Einkünfte. Mechtild beschloß, diese Kirche der neu zu gründenden
Hochschule einzugliedern. Die Einkünfte daraus sollten die Grundlage
für die Besoldung der Professoren bilden. Sie hatte unbedingt
die Entscheidung in dieser Angelegenheit, denn seit 1454 war sie
unbestritten im Besitz des Patronats, nachdem die bis dahin be-

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