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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 44
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infolge persönlicher Berührung auch besonders lebensvoll und farbenreich
gestaltet, liegt in der Natur der Sache. Immerhin fügen
auch die Angaben über unser Gebiet dem uns gewohnten geschichtlichen
Bilde von der Ortenau (hier im älteren weiteren Sinne
gemeint) noch manche markante Einzelzüge hinzu, so daß sich eine
Zusammenstellung des auf sie bezüglichen Aufzeichnungsmaterials
mit entsprechender Auswertung einigermaßen lohnen dürfte. Gaisser
hat ja in seinen verschiedenen leitenden Stellungen zeitlebens ziemlich
enge Beziehungen zu diesem gesegneten Gau an den Vorbergen
des Schwarzwaldes und am Rheine unterhalten: öftere Visitationsreisen
zu dem unter St. Georgen stehenden kleineren Frauenkloster
St. Johann bei Zabern i. E. über Triberg, Haslach, Offenburg, also
quer durch die Ortenau, der häufige Aufenthalt in dem von ihm auch
außerhalb seiner dortigen Amtszeit bevorzugten Heilbad Rippoldsau
und endlich — und nicht zuletzt — die Ortenau als bevorzugtes
Weinbezugsland für sein Kloster knüpften im Laufe der Jahre manches
Band zwischen dem Landstrich westlich des Gebirgskamms und
dem vielbeschäftigten und den Reisefreuden wie der Geselligkeit
keineswegs abholden Manne.

Wir benützen für unsere Veröffentlichung die Ausgabe der Tagebücher
von Mone in dessen „Quellensammlung zur badischen Geschichte
" (ab S. 129 des 2. Bandes) und geben Gaissers zumeist lateinisch
geschriebene Aufzeichnungen in deutscher Ubersetzung
wieder, bald nur regestenmäßig oder auszugsweise, bald, wo besonders
angebracht, in wörtlich deutscher Übertragung.

1. Teil.

Zunächst ist, was wir aus den Tagebüchern für das erste Jahrzehnt
des großen Krieges selbst, seinen böhmisch-pfälzisch-niederdeutschen
Abschnitt, über die Ortenau erfahren, äußerst dürftig, kann aber
nicht verwundern deswegen, weil man dort noch weit weg war
von „Krieg und Kriegsgeschrei" und fast noch wie mitten im Frieden
lebte, ohne eine Ahnung, wie verheerend sich später das Kriegsgewitter
über das unglückliche Land entladen sollte. Unbehelligt
konnte Gaisser seine Reisen ins Elsaß unternehmen, ungestört konnte
er sich in Rippoldsau seinen Dienstobliegenheiten widmen und das
Badeleben behaglich auskosten.

Verfolgen wir anhand seiner Einträge die ersteren zunächst für
die Zeit von 1621—1630! Etwa fünfmal begibt sich der junge Prior
von Amtenhausen (er ist erst 26 Jahre alt) im Auftrage seines

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