Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 72
(PDF, 43 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0072
Erörterung der Frage: „Welche Richtung soll die Eisenbahn in ihrem
Laufe von Mannheim bis zur Schweizergrenze bei Basel erhalten?"

Da lesen wir u. a. Folgendes: „Bei dieser Frage kommen verschiedene
Interessen zur Sprache, das Interesse der Volkswirtschaft,
das der Finanzen, das der Technik und zuweilen selbst das der
Strategie. . . . Als unzweifelhaft für die Regierung wie für die Kommission
sprechen wir aus, daß die Bahn von Mannheim über Heidelberg
, Karlsruhe, Rastatt, Offenburg und Freiburg bis zur Schweizergrenze
bei Basel geführt werden soll" (S. 63).

„Nach Ansicht der Kommission soll Kehl durch eine Seitenbahn
mit der Hauptbahn verbunden werden. Von Seiten der Regierungskommission
soll es von einer weiteren Untersuchung abhängen, ob
Kehl nicht in der Weise in den Zug der Hauptbahn zu bringen
wäre, daß dieselbe schon früher von den Bergen ab sich nach Kehl
und von da nach Offenburg wende. Der Hauptgrund dafür ist, daß
die Seitenbahn einen besonderen Dienst von Kehl zur Hauptbahn
erfordere, welcher die Betriebskosten wesentlich vermehren und
dem Verkehr von Straßburg nach dem Unterland und nach dem
Oberland nicht die gleichen Vorteile wie die Hauptbahn selbst verspreche
, übrigens wurde zugegeben, daß die Führung der Hauptbahn
über Kehl großen Terrainschwierigkeiten begegne, welche
den Aufwand für den Bau bedeutend höher stellen würde" (S. 64).

In Zusammenfassung all dieser Darlegungen glaubte die Kommission
„den vorgetragenen Ansichten gemäß, daß im übrigen der
Grundsatz angenommen werden sollte, daß die Bahn stets so nahe
als tunlich dem Gebirg entlang ziehen soll, um die dort liegenden
volkreichen Städte und Orte zu berühren und die aus den Gebirgstälern
tretenden Straßen auf die angemessenste Weise aufzunehmen
" (S. 66).

Hier wurde also zum ersten Male der „Zug" über Kehl kritisch
beleuchtet und als mögliche Variante in der Linienführung der badischen
Hauptbahn aufgeführt. Daß diese Trasse einen kostspieligeren
Bau erfordern werde, weil sie „großen Terrainschwierigkeiten
begegne", muß auf den ersten Blick verwundern, und die hier geäußerte
Ansicht wurde denn auch nicht allgemein geteilt. Im Gegenteil
. Es liegt vielmehr klar zutage, daß ein Bahnbau in dem welligeren
Vorland des Gebirges mehr Aufschüttungen und Einschnitte
erfordert als ein am Hochgestade des Rheinstroms entlang ziehender
Bau, wobei natürlich nicht vergessen werden darf, daß die Korrektion
des unbändigen Oberrheines damals erst in den Anfängen

72


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0072