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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 79
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0079
dienende Linien hergestellt sehen" (Verhandlungen der Ständeversammlung
des Großherzogtums Baden in den Jahren 1869/70,
Zweite Kammer, 6. Beilagenheft Seite 523).

Damals in der Session 1869/70 war es auch, daß die erste Petition
cius dem Hanauerlande und dem Ried um eine Rheinuferbahn ins
Rondell nach Karlsruhe gelangte. Nicht weniger als 29 Gemeinden
baten im Namen der „Bewohner der Rheinebene zwischen Kehl und
Oos um Erbauung einer direkten Eisenbahn zwischen Kehl und Oos
auf Staatskosten, eventuell um Verleihung der Konzession an eine
Aktiengesellschaft unter ähnlichen Bedingungen, wie solche bei der
Mannheim-Karlsruher Rheinbahn gewährt worden sind". Die hier
erwähnte Mannheim-Karlsruher Rheinbahn über Schwetzingen nötigt
zu einer kurzen Zwischenbemerkung. Bildete sie doch gewissermaßen
Vorbild und Veranlassung der Petition um eine Rheinuferbahn
, und eine scheinbare Parallele zwischen beiden konnte auch
gefunden werden. Aber wohl nur eine scheinbare. Zwar war auch
zwischen Mannheim und Schwetzingen-Karlsruhe damals eine Eisenbahn
im Bau, die man als eine Art Konkurrenzbahn zur alten Hauptbahn
über Heidelberg ansprechen mochte, aber nicht nur war die
Entfernung beider voneinander streckenweise größer, sondern der
Charakter und die Zielsetzung der Rheinbahn waren auch ganz
andere. Letztere wurde hauptsächlich deshalb gebaut, um „unser
ganzes Bahnnetz von Mannheim nach dem Schwarzwald und der
Schweiz konkurrenzfähiger zu machen; wir erhalten durch sie dem
Lande Verkehr, der ihm entzogen werden könnte, und gewinnen
wieder zurück, was es verloren hat." Abgesehen von der Initiative,
die von Mannheim ausgegangen war, bestand also ihr Zweck in einer
Verkürzung des Transitweges Mannheim-Basel und somit .einer
Beschleunigung des badischen Durchgangsverkehrs. Von alledem
konnte bei der Rheinuferbahn keine Rede sein.

Hören wir zunächst, was die „Bewohner der Rheinebene" zugunsten
ihrer erstrebten Eisenbahn anzuführen hatten: Die vor 25 Jahren
noch so belebte Rheinstraße von Rastatt nach Kehl sei verödet, der
Bau einer Eisenbahn von Kehl längs der Rheinstraße nach Lichtenau
über Schwarzach-Stollhofen nach Oos sei ein dringendes Bedürfnis.
Auf einer Strecke von kaum acht Stunden seien in 28 Gemeinden
23 498 Einwohner beteiligt, das umlagepflichtige Steuerkapital betrage
nahe sechzehn Millionen, worunter über zwei Millionen fl.
Gewerbesteuerkapital. Es erhelle aus diesen Zahlen, daß es ein reicher
Landstrich und eine durchschnittlich wohlhabende Bevölkerung

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