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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 161
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harten Kapitel Lahr und Ottersweier
weite Kreise der
Bevölkerung der Umgebung
bei. Diese gelobten, neben
dem Empfang der Sakramente
und Spendung von
Almosen die Zwecke der
Bruderschaft zu unterstützen
und den in den Statuten vorgeschriebenen
Gottesdiensten
beizuwohnen. Dafür erlangten
sie einen lOOtägigen Ablaß
. An den Quatember-
tagen versammelten sich die
Mitglieder, um gemeinsam
zu beten, das hl. Opfer zu
feiern und Werke der Barmherzigkeit
zu verrichten. Diesen
Versammlungen, die
meist in Offenburg stattfanden
, gaben große Ablaßfeiern
das Gepräge. Die
Gläubigen gingen zu den Sakramenten
. Reichliche Almosen
wurden den Armen zugewendet
.

St. Sebastian, Statue In der Klosterkirche U. Ib. Fr.

Die Laienbruderschalten .
Neben dieser geistlichen Genossenschaft entstanden in Offenburg drei Laienbruderschaften
. Diese bildeten sich meist im unmittelbaren Anschluß an eine
Zunft. Das Wesen der Zünfte war durchsetzt mit religiösen Zielen und Gebräuchen
. Bei der Annahme von Lehrlingen und bei dem Erwerb der Meisterschaft
opferte man gern Wachs und Lichter. Jedes Handwerk setzte seinen Ehrgeiz
darein, einen recht angesehenen Heiligen zum Schutzpatron zu haben, der
nach der Geschichte der Legende dieses Gewerbe betrieb oder der in irgend einer
Weise damit in Beziehung stand. Die Zunft beging dessen Fest mit Kirchgang
und Prozessionen und nahm geschlossen an den öffentlichen religiösen Feiern
teil. Die Profanierung der Sonn- und Feiertage, Flüchen und Schwören, war
den Mitgliedern verboten. Manche Zunft war zugleich kirchliche Bruderschaft mit
Satzungen, die das religiöse Leben förderten, geistliche Gnade verhießen, aber
auch leibliche Vorteile boten, indem die Mitglieder in der Not einander beistanden
, aus der gemeinsamen Kasse den Erkrankten milde Gabe spendeten und
für das Begräbnis und Seelenmesse sorgten. Diese Bruderschaften waren einer
Pfarr- oder einer Klosterkirche angeschlossen, auch die Gesellen der Gewerbe
vereinigten sich zur Befriedigung religiöser Bedürfnisse, aber auch zur Verteidigung
ihrer Standesinteressen.

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