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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 21
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Diese großen politisch-religiösen Auseinandersetzungen spiegeln
sich in der Geschichte unserer Heimat wider. Da sich das Offenburger
Kirchspiel über acht Dörfer der Umgebung ausdehnte, hatte
sich die kirchliche Behörde nicht nur mit dem Rat der Stadt, sondern
auch mit den Beamten der Landvogtei auseinanderzusetzen. Infolge
der Zugehörigkeit zum Straßburger Bistum waren die Vorgänge
jenseits des Rheins von großer Bedeutung. Wir werden also bei
unserer Betrachtung den Blick immer wieder über den Rhein hinüber
lenken müssen. Es muß allerdings bemerkt werden, daß das vorhandene
Quellenmaterial spärlich ist. Das Bild, das wir von den
Vorgängen in unserer engeren Heimat gewinnen, kann also nicht
lückenlos sein. Die wertvollsten Quellen, auf welche sich diese
Ausführungen stützen, sind der Bericht des Offenburger Kirchherrn
Lazarus Rapp aus dem Jahre 1616 über die Entwicklung der
Pfarrei Offenburg und Akten aus der Zeit 1526—1576 über die Reformation
in der Landvogtei Ortenau und in der Reichsstadt Offenburg,
die früher im Bezirksarchiv Straßburg lagerten, von Dr. B a t z e r
bearbeitet und im 39. Band der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins
veröffentlicht worden sind.

Der elsässische Humanismus und Paul Volz

Die kirchlich-religiöse Einheit, die durch die Reformation gesprengt
wurde, war schon durch den Humanismus erschüttert worden
, jene große geistige Bewegung, die im 14. Jahrhundert in Italien
entstand, eine gemeineuropäische Strömung wurde und im Gegensatz
zur theologisch eingestellten Wissenschaft des Mittelalters die
weltliche Bildung und die Unabhängigkeit des Geistes und der Forschung
vertrat. Im Mittelpunkt seines Denkens standen nicht Gott
und das Jenseits, sondern der Mensch. Das Diesseits wurde nicht
mehr nur als Vorbereitung für das Jenseits gewertet, sondern die
irdische Welt wurde um ihrer selbst willen lebenswert. Der Humanismus
betonte den Wert der Persönlichkeit, er hatte einen individualistischen
Zug. Das Mittel, diesen neuen Menschen zu bilden,
war das Studium des griechischen und römischen Schrifttums und
ihrer Kunst. Die Antike erlebte eine Wiedergeburt, eine Renaissance
. Während aber der italienische Humanismus durch einen
ästhetischen Zug bestimmt war, wobei man danach strebte, einen
eleganten griechischen und römischen Stil zu schreiben, kam es* den

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