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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 125
(PDF, 45 MB)
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Der Turm soll also lediglich höher werden und einen andern Abschluß
bekommen.

Während der Bauausführung wurden die Ausmaße noch einmalvergrößert
. Als Salzmann am 12. Mai 1774 die Arbeit nachprüfte
, da sich in der Rechnung Unstimmigkeiten ergeben hatten,
stellte er folgende Maße fest : ,Dem Quadratklafter nach' ist das
Fundament des Langhauses an beiden Seiten 76 Schuh lang, an der
obern Seite 3 Schuh, an der untern, dem alten Mauerstück, 9 Schuh
dick. Die Langhausseiten haben ,ober dem Fundament' eine Länge
von 73 Schuh und eine Höhe von 35. Der hintere Giebel und damit
der Bau ist 46 Schuh lang bzw. breit. Der Chor mißt insgesamt 90
Schuh in der Länge und 45 in der Höhe, die Sakristei 45 und 30. Der
erste ,auf dem Turm neuerbaute Stock' ist je Seite 15% Schuh lang
und 10Vi Schuh hoch, der zweite gleichfalls 10^ lang, aber 17% hoch,
die zwei Giebel am Turm sind je 9 Schuh lang und 15 hoch. Insgesamt
waren 67 118% Quadratschuh oder, das Klafter zu 36 Schuh
gerechnet, 1864 Klafter 14% Schuh Maurerarbeit nötig. Maurer-,
Steinhauer- und Gipserarbeit kamen auf 4198 Gulden und überstiegen
den auf 2783 Gulden lautenden Voranschlag Webers ganz
erheblich. Angaben über die Meister und Kosten der Einrichtung
und Ausstattung fehlen.

Die Kosten für die neue Kirchhofsmauer mit 847 Gulden ließ
Salzmann gelten, dagegen beanstandete er Webers Kirchenbaurech-
nung scharf. Weber, der zunächst in Nancy weilte, ,wohin er gewisser
Verrichtung halber berufen sein solle', ließ er im Juni 1774
wieder von sich hören — als ,Recrout unter dem K. K. Fürstenbergi-
schen Erbregiment'. Er sei ,wegen unterschiedlichen Ursachen und
besonders aus einer hegenden Untertanenliebe unter dem löblichen
K. K. Fürstenbergischen Erbregiment Soldat geworden, stehe gegenwärtig
in Donaueschingen und wolle über die .irrige und übertriebene
Meinung des Baudirektors, auch die anzüglich nachteilig er mir
— hauptsächlich wegen gleichem Metier — hierinfalls handien wolle',
zu Protokoll gehört werden. Auf wiederholte Vorladungen erschien
aber Weber nicht, sondern äußerte sich erst am 18. August 1774 in
Breisach als .Gemeiner von des Herrn Obristen Kompagnie des löbl.
Fürstl. Fürstenbergischen Infanterieregiments' zu Protokoll. Darin
wirft Johann Weber — .aus Wolfach im Fürstenbergischen gebürtig,
31 Jahr alt, katholisch, ledig, ein Stein- und Bildhauer von Profession
, ist den 6. April 1774 zu Günzburg assentiert, misset 5 Schuh
4 Zoll' — dem Baudirektor vor, dieser habe bei der Nachprüfung

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